
Ludger Böhne erklärt, wie die Situation für ukrainische Schüler in Dorsten aussieht. © dpa/picture alliance/Fehmer
Volle Schulen: Ludger Böhne erklärt die Situation für ukrainische Kinder in Dorsten
Ukrainekrieg
Viele ukrainische Schülerinnen und Schüler warten immer noch auf einen Schulplatz in Nordrhein-Westfalen. Ludger Böhne, Pressesprecher der Stadt, erklärt nun, wie es in Dorsten aussieht.
Schulpflichte Flüchtlingskinder aus der Ukraine erhalten erst einen Schulplatz, wenn ihre Familien Wohnungen in Dorsten gefunden haben. So lange sie in den zwei Zentralen Unterbringungseinheiten (ZUE) wohnen, erhalten sie keinen Schulplatz.
Deshalb ist die Situation in den Dorstener Schulen allgemein nicht so angespannt, was die Schulplätze für ukrainische Kinder angeht. Hier warten aktuell keine Kinder auf einen Schulplatz, bestätigt Ludger Böhne von der Pressestelle der Stadt Dorsten. Aber: Das Gymnasium Petrinum könne keine weiteren ukrainischen Kinder mehr aufnehmen. Ähnlich sehe es bei der Gesamtschule Wulfen aus.
Lage an den Schulen bislang nicht angespannt
Wenn doch der Fall eintreten sollte, dass keine schulpflichtigen Kinder mehr aufgenommen werden könnten, dann müssten die Kreis- oder Bezirksregierung sogenannte Erstfördergruppen einrichten. Die Stadt wäre dann verantwortlich, nach Räumen dafür zu suchen und diese möglich zu machen, erklärt Ludger Böhne.
Insgesamt befinden sich rund 100 Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Erstförderung an einer Schule in Dorsten, erklärt der Pressesprecher. Knapp 40 davon sind an einer Grundschule untergebracht worden und über 60 an einer weiterführenden Schule beziehungsweise in einer Fördergruppe am Berufskolleg Gladbeck.
Viele Kinder in zentralen Unterbringungseinheiten in Dorsten
Da es in Dorsten zwei Zentrale Unterbringungseinheiten (ZUE) für ukrainische Flüchtlinge der Bezirksregierung Münster gibt, ist die Problematik mit den überfüllten Schulen hier nicht so groß wie in anderen Städten in NRW, erklärt Böhne. Die ZUE sind sogenannte Erstaufnahmeeinrichtungen. Das bedeutet, dass die Geflüchteten dort in der Regel nur eine kurze Zeit untergebracht werden, bis sie meistens auf andere Kommunen verteilt werden. Die durchschnittliche Verweildauer betrage dabei um die zehn Tage, so die Bezirksregierung Münster.
Die ukrainischen Kinder in den ZUE sind dabei nicht schulpflichtig, da sie eben nur eine kurze Zeit und nicht längerfristig dort sind. Deswegen müssen sie auch nicht in Schulen der Stadt untergebracht werden. Es gebe dort zwar laut der Bezirksregierung Münster Betreuungs-, aber keine schulischen Angebote.
Dazu komme, dass die Unterbringungen in den ZUE in Dorsten zu 50 Prozent „auf die Zuweisungsquoten für Schutzsuchende, die dauerhaft in Dorsten Unterkunft finden sollen“ angerechnet werden, erklärt Böhne. Dazu gehören auch Kinder und Jugendliche. Somit werden Dorsten weniger Geflüchtete zugewiesen, wodurch die Zahl der ukrainischen Schüler „etwas geringer ausfällt“, so der Pressesprecher.