Wie in jedem Jahr begrüßt auch 2024 Bundeskanzler Olaf Scholz die Sternsingerinnen und Sternsinger. Insgesamt kommen 108 Königinnen und Könige nach Berlin ins Kanzleramt und vertreten ihre Bistümer. Vier von ihnen kommen aus Dorsten-Wulfen.
Am 7. Januar 2024 (Sonntag) geht die Reise für Eva Klaus (17), Miriam Klaus (12), Pauline (9) und Leonie (11) Alfes nach Berlin. Die beiden Schwestern-Paare sind schon seit Jahren als Sternsingerinnen in ihrer Gemeinde unterwegs.
Zunächst stand nicht fest, wer genau mitkommt. Für die Organisatorin Yvonne Klaus war aber schnell klar, dass ihre beiden Töchter dabei sein sollen. „Ich habe es seit 2014 immer wieder versucht und jetzt hat es endlich geklappt“, erzählt sie.
Das Los hat entschieden
Im Vorfeld musste Yvonne Klaus ihre Gruppe für den Besuch beim Kanzleramt anmelden. Dann entschied das Los. „Meine Schwester wusste schon Bescheid. Ich weiß noch, wie ich auf der Couch saß und Mama mir gesagt hat, dass wir zum Kanzleramt fahren. Da habe ich mich riesig gefreut“, erzählt die zwölfjährige Miriam aufgeregt.
Für ihre Schwester Eva war es die letzte Chance: „Es gibt ein paar Regeln. Die Sternsinger müssen unter 18 sein. Eva hatte also noch Glück“, erzählt ihre Mutter Yvonne Klaus. Außerdem sollen sich die Königinnen und Könige untereinander gut verstehen. „Es werden stressige Tage. Da ist das wichtig“, sagt Yvonne Klaus.
Viele Vorbereitungen
Die beiden Schwestern-Paare kennen sich schon von klein auf. Ihre Mütter sind zusammen zur Schule gegangen und verbringen auch weiterhin Zeit miteinander. In dieser Vierer-Konstellation waren die Mädchen aber noch nicht als Sternsingerinnen unterwegs. Es wird in Berlin also eine Premiere. Als wäre das nicht schon aufregend genug, fahren die Alfes Töchter sogar zum ersten Mal in die Hauptstadt.
Worauf sie sich am meisten freuen, können sie gar nicht richtig sagen. Alle sind froh, überhaupt an der Aktion teilnehmen zu dürfen. Miriam verrät aber schon ein bisschen mehr: „Von außen sieht die Jugendherberge zwar alt aus, aber die wurde vor drei Jahren renoviert. Es ist cool, Olaf Scholz zu treffen“, sagt die Schülerin.
Volles Programm
Zwei Tage Power-Programm steht den vier Mädchen bevor. Zwei Video-Konferenzen habe sie bereits hinter sich. Jetzt müssen sie einen neuen Stern bauen, auf dem das Bistum geschrieben steht und der einen zusammenklappbaren Stab hat. Auch neue Kostüme müssen her: „Die Vorbereitungen laufen. Wir machen noch neue Kostüme. Die alten sind sehr einfach und etliche Jahre alt“, erzählt Eva.

Die Sternsinger-Aktion in ihrer Gemeinde lassen sie sich allerdings nicht entgehen. Am 6. Januar stehen sie ab halb neun auf der Matte und ziehen von Haus zu Haus, bevor es für sie kurz danach in die Hauptstadt geht.
Dann reisen sie mit der Bahn an, checken in der Jugendherberge ein und proben den ganzen Abend lang den großen Auftritt am nächsten Tag. Für den Empfang wurde extra ein neues Lied komponiert, das die Mädchen noch üben müssen. Auch die Aufstellung und Abfolgen während des Empfangs sind streng durchgetaktet.
Nach der Veranstaltung geht es für die Gruppe wieder zurück nach Wulfen. „Wenn die Züge denn fahren. Ab dem 8. Januar können Streiks kommen“, zweifelt Yvonne Klaus an einer reibungslosen Rückfahrt. Für den Notfall haben sie sich allerdings schon eine Lösung überlegt. Am Tag danach geht für die vier nämlich die Schule direkt wieder los.
66. Aktion Dreikönigssingen
Das Motto der 66. Dreikönigssingen-Aktion lautet: „Gemeinsam für unsere Erde - in Amazonien und weltweit“. Dabei geht es vorrangig um den Schutz von Umwelt und Kulturen an der Beispielregion Amazonien. Seit dem Start der Aktion 1959 konnten die Sternsinger 1,13 Milliarden Euro für Not leidende Kinder sammeln.
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