Fast 10.000 Quadratmeter groß ist das Grundstück mit vielen alten Bäumen, auf dem das Einfamilienhaus steht. Hier wohnte Martin Menke, der am 10. März 2022 im Alter von 66 Jahren starb. Menke war 1999 Weltmeister im sogenannten Benchrest-Schießen, bei dem das Gewehr aufgelegt wird und das auf absolute Präzision ausgerichtet ist - von einigen auch die „Formel 1 des Schießsports“ genannt. Sogar die Munition wird da von Hand auf das jeweilige Gewehr angepasst.
Menke war aber nicht nur Weltmeister, Rekordhalter und mehrfacher Deutscher Meister in dieser Disziplin, sondern auch Büchsenmachermeister und -verkäufer, dessen Gewehre allerhöchsten Respekt in der Szene genossen. „Er war ein Künstler, was Gewehre betraf“, sagt seine Witwe Sigrid Menke.

Einige Interessenten hat der Schermbecker Makler Jörg Pachura (2forliving.de) bereits durch das Haus (Baujahr 1955) geführt, das in Alleinlage in Heiden (Kreis Borken) etwa zwei Kilometer Luftlinie nördlich von Dorsten liegt. „Jeder, der was mit Jagd zu tun hatte, kannte Martin Menke.“ Er nennt das 690.000-Euro-Haus „eine Traumimmobilie“, die in Heiden zwar im Außenbereich, aber nur zwei Minuten von der A 31 entfernt liegt. „Hier am Waldrand hat man immer seine Ruhe“, sagt er.

Ab und zu laufen Rehe durch den Garten, aber bei 9.820 Quadratmetern Grundstücksfläche lässt sich das sicherlich verschmerzen. Luxuriös ausgestattet ist das Gartenhaus mit Holzterrasse, eigenem Kochbereich, Theke, Schlafzimmer und hochwertigem Badezimmer für Feiern oder Übernachtungsgäste. Ein weiteres Gartenhäuschen für Geräte ist ebenfalls vorhanden.

167 Quadratmeter Wohnfläche und sechs Zimmer bietet das Haus selbst. Ein eigener Brunnen mit Wasseraufbereitungsanlage im Keller, eine Holzpelletheizung, ein Kachelofen, der mehrere Räume heizen kann, eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach und eine Kleinkläranlage sind bereits vorhanden. Pachura weist auf die Möglichkeit hin, auf dem Dach mit Südlage Photovoltaik nachzurüsten, um einen noch höheren Grad von Autarkie zu erreichen. Was man so weit draußen wohl nicht vermuten würde: Es gibt auch einen Glasfaser-Anschluss, der mit zwei Gigabit pro Sekunde läuft.
Die Pelletheizung im Keller ist übrigens mit weniger Arbeit verbunden, als man denken könnte. Über ein Rohrsystem werden die Pellets einmal im Jahr in einen großen Sack geblasen. Von dort zieht sich eine Schnecke eigenständig die Pellets, wobei laut Pachura nur sehr wenig Asche übrig bleibt. Allerdings: Unerwähnt sollte nicht bleiben, dass auch die Pellet-Preise in diesem Jahr einen ordentlichen Sprung nach oben gemacht haben.
Waffenbunker mit Alarmanlage
Ebenfalls im Keller sieht man noch Gewehrschäfte, teilweise als Rohlinge, die Menke für seine Einzelanfertigungen nutzte. Außerdem den „Waffenbunker“ - ein massiv geschützter Raum mit Alarmanlage, der die wertvollen Gewehre von Martin Menke schützte. Für den Nachbesitzer könnte der Raum natürlich andere Wertsachen aufnehmen.
An das Haupthaus angebaut ist die Werkstatt, in der Menke seine Büchsen fertigte. Eindrucksvolle Belege seiner Schießkunst finden sich dort mit Schießkarten, bei denen es kaum mehr darum ging, ob die volle Punktzahl getroffen wurde, sondern nur, wie viele Millimeter der Schuss von der absoluten Mitte entfernt war. Und das aus einer Distanz von 50 Metern! Die hohen Anforderungen an die Waffe gehen so weit, dass Benchrest-Schützen ihre eigene, auf das Gewehr geeichte Munition herstellen.

Die Werkzeuge werden übrigens nicht mit dem Haus verkauft. Hierfür habe es bereits einen Abnehmer gegeben, so Pachura, der das Werk von Martin Menke weiterführen will. Eignen würde sich die Werkstatt nach Umbau auch für andere Nutzungszwecke - etwa als Büro oder ähnliches.

Im Erdgeschoss geht es durch eine Diele in einen Wohnraum mit Speisezimmer mit Kachelofen. Einen tollen Ausblick auf das Grundstück gibt es im Wintergarten oder auf der Terrasse. Die modern ausgestattete und maßgefertigte Küche kann mit erworben werden, was laut Pachura auch helfen könne, die Grunderwerbssteuer etwas niedriger zu halten.


Über den Treppenaufgang gelangt man auf die Empore, von wo es in ein großes Schlafzimmer mit vielen Fenstern geht. Von dort könnte man die Rehe im Garten mit dem Fernglas beobachten.

Modern ausgestattet ist die ganze obere Etage, die ein zweites Schlafzimmer, ein weiteres Zimmer mit Küchenzeile, und ein luxuriöses Badezimmer mit Whirlpool und ebenerdiger Dusche beherbergt. Ein zweites Badezimmer für Gäste ist ebenfalls vorhanden.

Rund 180 Quadratmeter Wohnfläche und sechs Zimmer bietet das Haus von 1955, das immer wieder erweitert und modernisiert wurde. Es sei, so Pachura, „ein Paradies für Naturliebhaber“.
Einblicke ins Haus auf dorstenerzeitung.de

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