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Unterricht ohne Maskenpflicht führt zum Gegenteil von Normalität
Meinung
Kinder und Jugendliche müssen am Sitzplatz keine Maske mehr tragen. Der Wunsch nach Normalität ist durchaus nachvollziehbar. Doch durch das Ende der Maskenpflicht erreichen wir sie nicht.
Die Temperaturen sinken und die Inzidenzen steigen – vor allem bei den 10- bis 14-Jährigen. Gerade deswegen ist es umso unverständlicher, dass niemand im Unterricht eine Masken tragen muss. Sie ist doch wirklich ein simples und günstiges Mittel im Kampf gegen das Coronavirus.
Klar ist es kein bequemes Accessoire, schon gar nicht für Menschen mit Brille. Ebenfalls aus pädagogischer Sicht ist das Thema Mund-Nasenschutz schwierig. Beispielsweise bei der Beobachtung der Mimik. Daher ist es durchaus nachvollziehbar, dass das Ende der Maskenpflicht im Unterricht ein Stück Normalität bedeutet. Außerdem ist das Prinzip „ohne Maske am eigenen Platz“ aus der Gastronomie bekannt. Wer nach draußen oder zur Toilette geht, setzt sie eben wieder auf.
2G-Regelung würde ebenfalls für Ende der Maskenpflicht sorgen
Dennoch können immer noch nicht alle Kinder den Schutz einer Impfung bekommen. Auch wenn der Krankheitsverlauf bei Kindern in wenigen Fällen schwer verläuft, darf das mit Blick auf mögliche Folgen einer Quarantäne nicht der Maßstab sein. Eine 2G-Regelung in der Oberstufe würde schon helfen: Wenn alle geimpft oder genesen sind, dann können die Masken im Unterricht in der Tasche bleiben. Denn wichtiger als die „Freiheit“, kein Stück Stoff vor Mund und Nase tragen zu müssen, ist doch wohl, den Präsenzunterricht – das eigentliche Stück Normalität – zu erhalten.