Auf dem Bild sieht man die Zirkusmanege des Weihnachtscircus'. Im Mittelpunkt steht ein Artistenpaar. Der Mann hebt die Frau an einem Fuß und der Hüfte hoch. Im Vordergrund sieht man die nächste Generation der Zirkusfamilie. Im Hintergrund sind weitere Artisten und ein Weihnachtsmann zu sehen.

Der Weihnachtscircus der Familie Kaselowsky wird trotz der Energiekrise auch dieses Jahr wieder in Dorsten stattfinden. © Robert Wojtasik (A)

So kann der Weihnachtscircus in Dorsten trotz Energiekrise stattfinden

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Immer zu Weihnachten schlägt Zirkusfamilie Kaselowsky ihre Zelte in Dorsten auf. Doch Energiepreise wie jetzt gab es noch nie. Wie die Familie reagiert, erklärt Moderator Gino Kaselowsky.

von Amelie Stearns

Dorsten

, 18.10.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es sei schon eine Tradition, sagt Moderator Gino Kaselowsky (33) über den Dorstener Weihnachtscircus, den er seit neun Jahren organsiert. Doch zu Weihnachten wird es sicherlich kälter sein als jetzt, wo sich bereits die steigenden Heizkosten bemerkbar machen. Wie kann Familie Kaselowsky diesen hohen Ausgaben entgegenwirken und die Tradition aufrechterhalten?

Heizung läuft über Strom

Gino Kaselowsky bezeichnet sich und sein Zirkusteam als ,,Selbstversorger“. Schon seit vier Jahren versorgt die gegenüberliegende Firma OFTEC die Wohnwagen mit Strom, da der Stellplatz nicht am städtischen Stromnetz hängt. Damals wandte sich Familie Kaselowksy an das Unternehmen und arbeitet nun regelmäßig mit ihm zusammen.

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Auch dieses Mal soll OFTEC wieder Strom liefern. Doch wie das funktionieren soll, ist noch nicht abschließend geklärt, berichtet Kaselowsky. Denn der Dorstener Weihnachtscircus wird sein Zelt in diesem Jahr nicht auf demselben Gelände wie sonst aufschlagen, sondern direkt gegenüber auf der Haltener Straße. Auf dem eigentlichen Platz wird gebaut. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen liefe aber weiterhin gut.

Auf dem Bild sieht man die Familie Kaselowsky in der Zirkusmanege aufgereiht auf der großen Treppe.

Auch die jüngsten Mitglieder der Familie Kaselowsky machen beim Weihnachtcircus mit. © Privat

Für die Versorgung des Zeltes hat der Weihnachtscircus eigene Generatoren, die mit Diesel und Heizöl betrieben werden, erläutert Kaselowsky.

Außerdem werde es mit LED-Licht beleuchtet. Diese Energiespar-Entscheidung trafen die Artisten schon vor längerer Zeit.

Hohe Preise machen sich bemerkbar

Außerdem organisieren Gino Kaselowsky und seine Frau Zirkusprojekte an Schulen in Deutschland. Hierfür reisen sie stets umher. Kaselowsky sagt: ,,Die hohen Spritpreise machen sich stark bemerkbar.“ Für Benzin zahle man jetzt fast doppelt so viel wie letztes Jahr, so der 33-Jährige „Das bringt uns manchmal an unsere Grenzen“, sagt er.

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Doch nicht nur Benzin ist teurer geworden. Vier Ponys und fünf Ziegen muss Familie Kaselowsky verpflegen. Und auch Tiernahrung kostet nun mehr. Das betreffe die Familie aber nicht so stark, meint der Moderator. Die Tiere seien relativ günstig zu versorgen - ein Heuballen koste zwischen 40 und 50 Euro und reiche für etwa zwei Wochen, so Kaselowksy. Im Vergleich zu anderen Haustieren, wie beispielsweise Hunde und Katzen, sei das günstig.

Weniger Tiernummern schon seit Jahren

Die Zirkustiere sind nur Teil einer Tierschau und treten nicht in den Vorführungen auf. Schon vor einigen Jahren habe die Familie die Tierhaltung verkleinert, erzählt der Moderator. Denn die Gelände in den Städten verfügen über immer weniger Platz und ermöglichen keine artgerechte Tierhaltung mehr.

Das Programm enthält nun mehr artistische und akrobatische Nummern, an denen auch die jüngsten Familienmitglieder teilnehmen.

Preise bleiben gleich

Die Sitze im Zelt werden zu Einzelsitzen umgebaut, sodass man auch bei verschärften Corona-Maßnahmen reagieren und benötigte Abstände einhalten könnte. „Wir sind auf alles vorbereitet“, betont Kaselowsky.

Vom 19. Dezember bis zum 6. Januar organisiert der Familienzirkus täglich eine Vorführung. Eine Reservierung beim Zirkus kostet abhängig vom Sitzplatz zwischen 12 und 24 Euro. Eine Preiserhöhung aufgrund von höheren Ausgaben sei laut Gino Kaselowsky nicht notwendig.