Der Laden ist bekannt und der Wirt auch. Da haben sich offenbar zwei gefunden an der B58 in Deuten. Seit dem 15. Mai steht Rolf Bücker in Rottmanns Roadhouse an der Weseler Straße 305 in der Küche.
Seit November hatte das Imbiss-Lokal leer gestanden, seit Dezember war Rolf Bücker auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung.
Küchenchef im Atlantis
Denn sein Vertrag als Gastronomie-Chef im Jamaica-Café des Dorstener Freizeitbades Atlantis ist nach mehr als acht Jahren in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst worden.
Rolf Bücker ist Gastronom mit Leib und Seele, sein Vater war als Wirt der Stadtschänke an der Essener Straße eine Institution. Sohn Rolf lernte im Forsthaus Wörnbrunn in München-Grünwald das Kochen, dort lernte er unter den Azubis seine Frau Elke kennen, die aus Gelsenkirchen-Schalke stammt und seit der Lehrzeit mit ihm Leben und Küche teilt.
Rolf Bücker hat immer wieder gewechselt zwischen Selbstständigkeit und Angestellten-Dasein. „Aber es war immer Küche oder Theke“, sagt der 54-Jährige. Nach vielen Jahren in Oberstdorf zog es die Familie irgendwann zurück nach Dorsten, die Küchen im Bottroper Bauhaus Bottich, im Gladbecker Landhaus Lin Meyer und schließlich im Atlantis waren in Folge seine Arbeitsplätze. Und jetzt das Roadhouse.

Dort sei er schnell mit Familie Alfes handelseinig geworden, erzählt er, die an gleicher Stelle Monteurwohnungen vermietet. Schon seit 1967 gibt es Gastronomie in der ehemaligen Schmiedewerkstatt.
„Ich komme ja aus der Altstadt“, berichtet Bücker schmunzelnd, „da hatte ich zunächst gar keinen Bezug zu Deuten. Aber als ich den Laden hier erstmals besichtigen konnte, wusste ich gleich, das ist was für mich.“
Standbein Catering
Kurz nach Ostern wurde der Pachtvertrag besiegelt, dann räumte Bücker die große Küche nach seinen Bedürfnissen um, schaffte neues Equipment für die „Abteilung Catering“ an, renovierte den Gastraum und legte am 15. Mai los - herzlich empfangen von den Deutener Nachbarn. Burger, Schnitzel und Imbissgerichte gibt es zum Mitnehmen und im Restaurant.
An den Werktagen lockt zudem ein Mittagstisch: Eine mächtige Portion Schweinskrustenbraten mit Apfelrotkohl und Kartoffelknödel wurde zum Beispiel am Mittwoch ganz Hungrigen serviert. Am Donnerstag lockte eine Rinderroulade, am Freitag gab es Reibekuchen. Die Mittagskarte wird jede Woche neu aufgelegt.

Wichtiges Standbein im Hause Bücker ist das Catering. Büfetts und Menüs für jede Gelegenheit und jeden Geldbeutel bietet Rolf Bücker als „Rundum-Sorglos-Paket“ an. „Wir bringen nicht nur das Essen, sondern auch Geschirr und Besteck mit, das wir ungespült wieder mitnehmen - zur Entlastung der Gastgeber.“ Jeder Auftrag wird individuell nach den Wünschen der Kunden abgesprochen.
Beerdigungskaffeetrinken
Weil Rolf Bücker die Wünsche seiner Kundschaft in Deuten noch nicht genau abschätzen kann, hat er noch keinen Ruhetag festgelegt. Auch die Öffnungszeiten von derzeit 10.30 bis ca. 19.30 Uhr seien noch nicht in Stein gemeißelt. Dagegen steht fest, dass Tochter Beatrice Teil des Teams an der B58 ist. Die 28-Jährige sei ein echtes Gastronomen-Kind, verrät Bücker, sei nach einigen Ausflügen in andere Branchen immer wieder zurückgekehrt.
In Rottmanns Roadhouse schleppt sie Schweinebraten raus, wirft Pommes in die Fritteuse, sorgt für freundliche Stimmung. Wenn‘s sein muss, zitiert sie den Papa in die Küche. „Ich brauche zweimal Schweinsbraten, einmal Schnitzel!“, ruft sie ihm zu. Im Hause Bücker wird Hand in Hand gearbeitet.
Demnächst vielleicht auch bei Beerdigungskaffeetrinken, denn der Deutener Waldfriedhof ist nicht weit weg. Um dieses Geschäftsfeld will Rolf Bücker sich kümmern, sobald der Betrieb in Rottmanns Roadhouse, das seinen Namen für eine Übergangszeit noch behalten soll, eingespielt hat.