Auch im Bereich Lipppetal in Dorsten war der Ölfilm noch am Montag zu sehen.

© Guido Bludau

Tote Tiere, erbärmlicher Gestank: Öl-Sauerei auf Wesel-Datteln-Kanal

rnUmweltverschmutzung

Ein langer Ölfilm sorgt derzeit auf dem Wesel-Datteln-Kanal in Dorsten für eine Wasserverschmutzung und viel Gestank. Die Wasserschutzbehörden sind über die Umweltsauerei alarmiert.

Dorsten

, 18.01.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mehrfach wurde die Feuerwehr zum Wesel-Datteln-Kanal in Dorsten am Sonntag (17.1.) und Montag (18.1.) gerufen, weil Spaziergänger an unterschiedlichen Stellen in ganz Dorsten einen Ölfilm auf dem Wasser bemerkt hatten. „Da schwamm ein Dieselteppich auf dem Kanal und es stank erbärmlich“, sagt Manfred Kramer, der am Sonntag entlang der Wasserstraße in der Innenstadt unterwegs war.

„Ölverschmierte Ratte“

Fotos von der Umweltverschmutzung postete er in einer Facebook-Gruppe, sein Kommentar: „Die Sauerei des Tages!“ Von der Hardter Brücke bis zu den Mercaden war die Verunreinigung zu sehen, sagt er. „Das hat zu vielen Diskussionen bei den Spaziergängern und Anglern geführt.“

Eine Anwohnerin, die ungenannt bleiben will, schrieb uns: „Eine tote Ente und eine ölverschmierte Ralle, die später leblos im Wasser trieb, wurden ebenfalls gesehen.“

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Aber nicht nur die Hardt und der Innenstadtbereich waren betroffen, sondern der gesamte Kanalverlauf in Dorsten war am Sonntag und teilweise auch noch am Tag danach „besudelt“: Östrich, Lippetal, Schleuse.

„Uns erreichen vermehrt Meldungen über einen Dieselgeruch auf dem Wesel-Dattel-Kanal. Wir sind bereits im Einsatz, die zuständigen Behörden informiert“, diese Meldung setzte die Hauptwache der Dorstener Feuerwehr am Sonntag um 8.43 Uhr ab. Auch am Tag darauf gab es Einsätze, zum Beispiel in Höhe der Fährstraße auf der Hardt.

Auf Dorstener Gebiet zog sich die Verunreinigung bis zur Schleuse.

Auf Dorstener Gebiet zog sich die Verunreinigung bis zur Schleuse. © Guido Bludau

Am Sonntag um 9 Uhr erhielt auch die Wasserschutzpolizei in Duisburg Informationen über eine „mineralölhaltige Substanz“ auf dem Gewässer. Bei den ersten Meldungen ging es um den Bereich von den Kanalkilometern 22 (Grenze Gahlen/Östrich) bis 30 (Schleuse Dorsten), später dann auch von Kilometer 39 bis 49 (Hüls bis Haltern-Flaesheim).

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Nach Angaben der Wasserschutzpolizei handelte es sich um eine oberflächliche Verunreinigung. „Es war nicht nötig, dass die Feuerwehr den Ölfilm abbinden musste“, hieß es seitens der Polizei.

Und es sei auch nicht machbar gewesen, hieß es vonseiten der Feuerwehr. Die Ausmaße des Ölfilms seien so groß gewesen, dass man den ganzen Kanal nicht habe absperren können, um die Wasserverschmutzung zu beseitigen.

Noch keine Hinweise

Es dürfte klar sein, dass ein Schiff für die Verunreinigungen gesorgt hat. „Es liegen aber noch keine Hinwiese auf den Verursacher vor“, so der Sprecher der Wasserschutzpolizei. Es sei eine Anzeige erstattet worden, Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0203/20800 melden.

Feuerwehr und Wasserschutzpolizei haben den Vorfall an die Untere Wasserbehörde beim Kreis Recklinghausen gemeldet, die für die Einhaltung von wasserrechtlichen Vorschriften und für Maßnahmen bei Vorfällen mit wassergefährdenden Stoffen zuständig ist.