Tausende strömen zum Tiermarkt 2025 in Dorsten Theo Hülsdünker: „Esel liegen im Trend“

Tausende strömten zum Lembecker Tiermarkt: „Esel liegen im Trend“
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Sie ließen die Kinderaugen groß werden und sie waren am Sonntag (4.5.) die heimlichen Stars beim Tiermarkt in Lembeck: die Esel. Denn: Die Tiere liegen im Trend, meinte Theo Hülsdünker. Einige der Vierbeiner präsentierte der Hobbyzüchter auf der großen Tierwiese an der Ecke Wulfener Straße/Am Hagen.

Doch warum sind die Tiere so bliebt? So richtig erklären konnte sich das Theo Hülsdünker nicht. Einige Anfragen von Interessenten, von „Menschen wie du ich“, habe er jedenfalls am Sonntag bekommen, erzählte er.

Etliche Menschen besuchten am Sonntag (4.5.) die Tierwiese in Lembeck.
Etliche Menschen besuchten am Sonntag (4.5.) die Tierwiese in Lembeck. © Julian Preuß

Tiere sollen gutes Zuhause finden

Direkt vor Ort verkaufte der Züchter die Tiere derweil nicht. Ein potenzieller Kauf werde erst in den folgenden Tagen abgewickelt. Ihm ist wichtig: „Die Tiere sollen ein gutes neues Zuhause finden.“

Schließlich gehe ein so großes Tier wie ein Esel auch mit viel Verantwortung einher. „Ein Esel braucht eine Hütte und doppelt so viele Wurmkuren wie ein Pferd“, sagte er. Und nicht nur das. Allein die Anschaffung kann richtig ins Geld gehen. Zwischen 300 und 900 Euro koste ein Esel, sagte Theo Hülsdünker.

Jango, ein fünfjähriger amerikanischer Miniatur-Esel, ist das lebende Beispiel dafür, dass es noch etwas teuer geht. Auf rund 2.000 Euro taxierte Hobbyzüchter Daniel Wiesweg, der unter anderem mit mehreren Eseln und Alpakas auf der Tierwiese einen Teil des Streichelzoos aufgebaut hatte, den Wert.

Von Berührungsängsten zwischen Mensch und Tier war nichts zu spüren.
Von Berührungsängsten zwischen Mensch und Tier war nichts zu spüren. © Alexandra Schlobohm

Streichelzoo, Pferdereiten und Co.

Die Tierwiese war vor allem für die jüngsten Besucher das große Highlight des Tiermarktes in Lembeck. Im Streichelzoo mit Pferden, Eseln, Alpakas, Ziegen und Schafen sowie beim Reiten war bei den Kindern von Berührungsangst nichts zu sehen.

Eine längere Schlage bildete sich ebenfalls vor den Ponymobilen. Mit den fahrbaren Untersätzen, ähnlich einem Autoscooter einer Kirmes, drehten Väter, Mütter und Geschwister mit den Jüngsten Runden auf einer abgesperrten Strecke.

Vor den Ponymobilen bildete sich eine längere Schlange.
Vor den Ponymobilen bildete sich eine längere Schlange. © Julian Preuß

Von fehlender Kundschaft konnten auch Julia und Florian Hendriks nicht sprechen. Im Gegenteil: Die beiden Hobbyzüchter verkauften inzwischen im dritten Jahr in Folge Hennen für 35 Euro und Hähne für 20 Euro. Bereits am Sonntagmittag waren die meisten Käfige leer.

Kunden sind Tierliebhaber

Bei vielen Käufern sei das Selbstversorger-Thema sehr groß, meinte Florian Hendriks mit Blick auf die Eier, die die Tiere legen. Gegessen würden die Hühner in der Regel nicht, ergänzte Julia Hendriks mit einem Lächeln. Die meisten Kunden seien Tierliebhaber. So auch eine Frau, die gemeinsam mit ihren Kindern einige Stände weiter zwei kleine Gänse gekauft hat.

Die Hobbyzüchter Julia und Florian Hendriks im Gespräch mit Reporterin Alexandra Schlobohm.
Die Hobbyzüchter Julia und Florian Hendriks im Gespräch mit Reporterin Alexandra Schlobohm. © Julian Preuß

Doch auch für diejenigen Besucher, die sich weniger für die Tiere begeisterten, bot der Tiermarkt eine ganze Menge. Etliche Stände mit Leckereien, Kunsthandwerk wie Schmuck, geschnitzten Figuren und selbst gemachtem Tierzubehör, Blumen und vielem mehr säumten den Dorfkern. Zusätzlich öffneten die Geschäfte von 11 bis 18 Uhr.

Die Wulfener Straße, die Bahnhofstraße und die Schulstraße wurden extra abgesperrt, unter anderem mit Traktoren. Zu finden waren an den Eingängen zum Tiermarkt ebenfalls wieder die gelben und orangenen Hinweisschilder, die, so das neue Sicherheitskonzept der Stadt Dorsten, verschiedene Gefahrenräume ausweisen.

Vom Regen verschont

Matthias Tiemann, langjähriger Vorsitzender und inzwischen Beisitzer der Lembecker Interessengemeinschaft (LIG), lief am frühen Nachmittag mit zufriedener Miene über die Bahnhofstraße. „Ich hatte am Morgen echt Bauchschmerzen“, sagte er und fügte hinzu: „Es war kein Regen vorhergesagt und dann regnete es trotzdem.“

Zwar war es bedeutend kühler als beispielsweise am 1. Mai, aber von weiteren Schauern blieb die Veranstaltung derweil verschont. Umso voller war es deshalb im Lembecker Dorfkern. Tausende ließen es sich nicht nehmen, eine Runde über den Tiermarkt zu drehen und auch die heimlichen Stars zu besuchen.

Weitere Eindrücke vom Tiermarkt auf dorstenerzeitung.de