Pfau Wotan läuft frei auf dem Gelände des Tierheims. Ab dem 14. Dezember gibt es laut Marina Hinz dort einen Vermittlungsstopp.

© Lisa Wissing

Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk: Schon gar nicht aus dem Internet

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Es sind noch knapp zwei Wochen bis Heiligabend. Auch Dorstens Tierheim quillt über. Trotzdem sollten Tiere nicht auf der Wunschliste stehen. Ebay macht den Tierheimen dabei große Probleme.

Dorsten

, 13.12.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf vielen Wunschzetteln steht ein Haustier ganz oben. Doch gerade zur Weihnachtszeit sehen viele Tierheime die Vermittlung von Haustieren kritisch. Wer sich ein Haustier anschaffen möchte, sollte diese Entscheidung gut durchdacht haben. Marina Hinz vom Tierheim in Hervest rät ebenfalls von Spontankäufen ab.

Tierkäufe auf Ebay sind großes Problem

„Ein sehr großes Problem ist zurzeit die Verkaufsplattform Ebay. Dort verkaufen oder verschenken gerade sehr viele Leute Tiere“, sagt die zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins in Dorsten. Es komme immer öfter vor, dass Tiere, die auf Ebay gekauft wurden, im Tierheim abgegeben werden. Das liege daran, dass die Käufer nicht ausreichend oder gar nicht beraten werden. „Die Tiere werden dort einfach sorglos gehandelt und am Ende landen sie bei uns.“

Die Kapazitäten sind bereits komplett ausgeschöpft. Auch das Kleintierhaus ist proppenvoll, da vor einigen Wochen eine große Zahl an Ratten eingezogen ist. Zudem ist die Nachfrage durch den Corona-bedingten Haustierboom deutlich zurückgegangen. Dennoch sind Tiere aus dem Tierheim als Weihnachtsgeschenk falsch. „Deswegen haben wir ab dem 14. Dezember einen Vermittlungsstopp“, sagt Marina Hinz.

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Dieser dient schlicht als Vorsichtsmaßnahme. Denn oft werden Tiere nach den Feiertagen oder vor dem nächsten Sommerurlaub wieder zurückgebracht. Meistens fehlt den Besitzerinnen und Besitzern die Zeit oder das Tier passt gar nicht zu ihnen. Aus solchen Gründen ist das nicht der erste Stopp. Bereits im ersten Lockdown hat sich das Tierheim dazu entschieden, keine Tiere zu vermitteln.

Vermittlung erst nach ausgiebiger Beratung

„Es ist sehr wichtig, sich vor so einer Entscheidung ausreichend zu informieren“, erklärt sie. Dafür eignet sich das Tierheim als erste Anlaufstelle perfekt. Die Vermittlung im Dorstener Tierheim durchläuft nämlich mehrere Schritte. Beim ersten Telefonat werden die wichtigsten Fragen geklärt. „Bei Kleintieren müssen uns die Interessenten auch Fotos, beispielsweise vom Gehege, senden.“

Bei größeren Haustieren, wie Hunden und Katzen, folgt nach dem ersten Telefonat ein oder mehrere Kennlerntreffen, bis es dann zur Vermittlung kommt. Ab dem 10. Januar können dann auch wieder Tiere aus dem Dorstener Tierheim vermittelt werden. Marina Hinz ist hoffnungsvoll: „Wir haben zurzeit ganz viele junge Katzen, die dann im neuen Jahr ein Zuhause finden wollen. Sie sollen ja schließlich nicht ihren Geburtstag hier feiern müssen.“