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Zu viele Unfälle auf der A 31 - Tempolimit 80 km/h kommt
Unfallschwerpunkt A 31
Autofahrer sind nachts oft zu schnell auf der A 31. Wegen überhöhter Geschwindigkeit passieren dort zu viele Unfälle, sagt die Polizei. Nun wird an einer Stelle sogar Tempo 80 eingeführt.
377-mal hat es 2019 auf der Autobahn 31 zwischen Bottrop und Emden gekracht. Hohes Tempo und zu geringer Abstand zum Vordermann sind hier für ein Drittel aller Unfälle verantwortlich, sagt die Autobahnpolizei Münster. Der Dorstener Bereich ist besonders auffällig, jeder vierte Unfall passierte hier.
Aber auch der Streckenabschnitt zwischen Gladbeck und Bottrop in Fahrtrichtung A2 hat es in sich: „Insbesondere in verkehrsärmeren Zeiten kommt es in diesem Bereich zu Unfällen in Zusammenhang mit unangepassten Geschwindigkeiten, zu geringen Sicherheitsabständen und aufgrund von Unachtsamkeit der Unfallverursacher“, so die Bezirksregierung Münster in einer aktuellen Pressemitteilung.
Unfallkommission hat die Nase voll von Raserei
Die Unfallkommission tritt nun auf die Bremse und will, dass die Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren: „Im direkten Bereich des Autobahndreiecks Bottrop - rund 1.300 Meter vor der Auffahrt zur A 2 - wird zukünftig die derzeitige zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf 80 km/h reduziert“, kündigt die Kommission an.
Acht Verletzte nach Karambolage im Herbst 2019
Unfälle wie dieser könnten durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit vielleicht verhindert werden: Bei einer Karambolage am 20. Oktober 2019 gegen 22.45 Uhr kollidierten zwei Pkw kurz vor dem Autobahnkreuz Bottrop, wo bisher 100 km/h angeordnet ist. Acht Menschen wurden bei dem Unfall zum Teil schwer verletzt. 35 Einsatzkräfte mehrerer Rettungsdienste kümmerten sich um die Verletzten.
Und noch ein spektakulärer Unfall, den ein Raser in diesem Streckenabschnitt am 27. Januar 2017 verursacht hat: Etwa 200 km/h schnell sei er gewesen, sagte ein 38-jähriger Mann aus Bottrop der Polizei, als er seinen Vordermann, einen 25-Jährigen aus Bochum, von der linken Fahrspur auf der A 31 im Bereich Bottrop am Heck erwischt und dann in die Leitplanken abgedrängt habe. Mit viel Glück überlebten die beiden Insassen des Bochumer Pkw die Kollision.
28-Jähriger war zu schnell und total betrunken
Ein drittes Beispiel: Am 15.12.2019 fuhr ein 69-jähriger Autofahrer aus Essen gegen 23.30 Uhr auf der rechten Fahrspur, als ein 28-jähriger mit hohem Tempo seinen Wagen überholen wollte. Der 28-Jährige verlor wegen der hohen Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug, kollidierte mit der Leitplanke, dreht sich und schleuderte zurück auf die Fahrbahn. Der 69-Jährige konnte glücklicherweise abbremsen und auf dem Standstreifen anhalten. Der jüngere erlitt leichte Verletzungen. Eine Blutprobe ergab: Der 28-Jährige war total betrunken und mit 2,2 Promille die Autobahn entlang gerast.
Kommission wertet Unfalldaten aus
Die Unfallkommission ist gesetzlich zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen verpflichtet und wertet die von der Polizei ermittelten Unfalldaten aus. Hierzu werden einzelne Streckenabschnitte näher betrachtet, um Hinweise auf die Unfallursachen zu erhalten. Anschließend beschließt die Unfallkommission über geeignete Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit in den betroffenen Abschnitten zu erhöhen.
Im Jahr 2019 wurden für den Regierungsbezirk Münster insgesamt 16 Abschnitte identifiziert, auf denen sich überdurchschnittlich viele Unfälle ereignet haben. Gegenüber dem Vorjahr (13) ist hier eine geringe Steigerung zu verzeichnen.
Die Auswertungen durch die Unfallkommission hat ergeben, dass eine Vielzahl dieser Unfälle in diesen Abschnitten auf die Missachtung von Verkehrsvorschriften durch die Verkehrsteilnehmer zurückzuführen ist. Häufig wurde zu schnell oder unaufmerksam gefahren. Oft wurde der erforderliche Sicherheitsabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern unterschritten.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
