Tanja Köhler und Matthias Strzemksy haben sich 2019 auf einer Dating-Plattform im Internet kennengelernt. Jetzt ist das Paar aus Dorsten verheiratet. Ein Paar, das sich gemeinsam gegen alle Zweifler gestellt hat.
Die 44-Jährige wollte eigentlich aufgeben. „Ich hatte keine Lust mehr auf Online-Dating. Viele Männer konnten keinen vernünftigen Satz schreiben“, erinnert sich die Dorstenerin.
Doch dann erreichte sie eine Nachricht ihres zukünftigen Mannes. Tanja Köhler und Matthias Strzemksy fanden sich sympathisch, kamen ins Gespräch und wollten sich ganz unverbindlich auf eine Pizza treffen. „Wenn es nicht passt, dann war es eben nur ein schöner Abend“, sagt sie.
Date in der Pommesbude
Schlussendlich ist das Paar in einer Pommesbude gelandet. In Castrop-Rauxel, wo die 44-Jährige herkommt. Auch heute ist der Grieche noch ein beliebtes Lokal für die beiden: „Wenn wir bei Mama sind.“
Kurz danach flog Tanja Köhler über Weihnachten und Silvester mit ihren Eltern nach Gran Canaria. Und dann stand die Welt still. Überall war Lockdown.
Die beiden hatten zwei Möglichkeiten: Spazieren gehen und Essen bestellen. Für Matthias Strzemksy war das ein entspanntes Kennenlernen: „Es war viel intensiver. Man hatte mehr Zeit und musste nicht durch seinen normalen Alltag hetzen.“ Es gab keine Ablenkung. Er habe sich ganz und gar auf Tanja konzentriert.
Gemeinsamer Alltag
Darüber hinaus habe der Lockdown den Druck rausgenommen. Keiner der beiden musste sich ein außergewöhnliches Date überlegen. Sie haben alltägliche, banale Dinge gemacht. „Wir waren zusammen einkaufen“, sagt der 34-Jährige.
Zusätzlich haben sie sich sozial engagiert. Das Einkaufen für ältere Menschen übernommen.
„Wir hatten schneller einen Alltag als andere Leute“, sagt der Dorstener im Rückblick. Nach acht Wochen kam es dann zu der entscheidenden Frage. Ein Paar? Ja oder Nein? „Halbe Sachen wollte ich nicht“, betont die 44-Jährige.

Beiden war klar, dass es etwas Ernstes ist. Doch zunächst mussten sie ein paar Hürden nehmen. Denn einen Altersunterschied von fast elf Jahren, das hat der Familie und den Freunden zu Beginn nicht gepasst.
„Wir ziehen unser Ding durch“
Sie hätten die Beziehung nicht ernst genommen. „Mal gucken, wie lange das hält?“ oder „Was willst du mit dem jungen Typen?“, hieß es. Für Tanja Köhler und Matthias Strzemksy ist es aber genau passend. Sie haben sich die Bedenken nicht zu Herzen genommen. Es war ihnen schlichtweg egal, was alle anderen sagen.
Das Paar vertritt dieselben Ansichten vom Leben, ist unternehmungslustig und treibt gemeinsam Sport. Die Dorstenerin hat durch ihren Mann das Thaiboxen für sich entdeckt. Darüber hinaus sind die beiden viel auf Reisen und gehen gerne auf Partys, erklärt sie. „Männer in meinem Alter gehen lieber auf die Couch.“
Und: „Bei Frauen in meinem Alter stehen Haus und Kind im Vordergrund.“ Mit Tanja sei alles wesentlich entspannter, ergänzt der 34-Jährige.
Eigenen Weg gehen
Grundsätzlich müsse sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern. Paare dürfen sich nicht beeinflussen lassen und veraltete Strukturen sollten über den Haufen geworfen werden, meint das Ehepaar.
So sei es für viele „normal“, dass der Mann mit einer sehr viel jüngeren Frau zusammen ist. „Wer sagt, dass man als Frau nur ältere haben muss?“, so die 44-Jährige.
Für die Dorstener war der Altersunterschied von Anfang an kein großes Thema. Familie und Freunde konnten sie schnell von sich überzeugen. „Meine Mutter liebt ihn heiß und innig“, sagt Tanja Köhler und lacht.
Ganz nach dem Motto „Leben und leben lassen“ möchte das Ehepaar anderen Mut machen. „Es kann immer etwas schief gehen, aber da spielt das Alter keine Rolle“, betont sie.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. August 2023.
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