Die Negativentwicklung der Straftaten ist 2022 gestoppt. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik der Polizei Recklinghausen hervor. In Dorsten ist die Gesamtkriminalität im vergangenen Jahr um 170 Fälle gestiegen. Trotzdem bleibt sie weiter auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019.
Die Häufigkeitszahl der Gesamtkriminalität liegt in Dorsten bei 6.587 Straftaten gemessen auf 100.000 Einwohner. Im gesamten Kreis Recklinghausen liegt die Lippestadt damit im Mittelfeld. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren (2012) lag die Zahl bei 8.870 Straftaten.
Zehn-Jahres-Tiefstand erreicht
Die Polizei hat in Dorsten einige erfreuliche Zahlen registriert. 2022 ist die Anzahl der Sexualdelikte leicht gesunken (von 133 auf 127). Bei den Diebstahldelikten ist ein Rückgang zu verspüren (-144 Taten).
Die Zahl der Fahrraddiebstähle (219 Fälle) hat einen Zehn-Jahres-Tiefstand erreicht. Zum Vergleich: 2013 wurden laut Statistik 742 Fahrräder in Dorsten gestohlen. Auch die Anzahl der Raubdelikte ist um acht Prozent gesunken (32 Taten) und damit auf dem niedrigsten Wert seit zehn Jahren.
Mehr Aggressivität auf der Straße
In anderen Bereichen ist die Zahl der Straftaten 2022 allerdings gestiegen. Deutlich mehr Taten verzeichnet die Polizei auch im Bereich der Straßenkriminalität. Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist von 444 auf 502 gewachsen. Außerdem kam es im vergangenen Jahr zu einem Tötungsdelikt in Dorsten.
Die Polizei Recklinghausen hat eine Erklärung für die steigende Zahl: „Wir stellen bei den Menschen ein erhöhtes Aggressionspotenzial fest. Zwar sind die Fälle, bei denen eine Stichwaffe eingesetzt wurde, erfreulicherweise deutlich zurückgegangen. Erschreckend ist aber, dass offensichtlich immer mehr der Meinung sind, ihre Fäuste als Problemlösung einsetzen zu müssen. Wir nehmen diese Entwicklung zum Anlass, unsere Präsenzkonzepte anzupassen und diese sowohl örtlich als auch zeitlich anzupassen“, so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Die steigende Zahl der Wohnungseinbrüche (von 82 auf 113 Taten) begründet die Polizei ebenfalls mit dem Ende der Corona-Pandemie. „Für die Menschen ist der Wegfall der meisten Corona-Einschränkungen positiv, er hat aber auch eine Kehrseite: Mehr Tatgelegenheiten für Einbrecher und Taschendiebe“, stellt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen fest.
Aufklärungsquote bei 49 Prozent
Die Aufklärungsquote der Polizei zu den Straftaten in Dorsten ist etwa gleich geblieben im Vergleich zu den Vorjahren. Knapp 49 Prozent der Straftaten konnten aufgeklärt werden (2021: 48 Prozent).
Im Jahr 2022 konnten im Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop mehr Straftaten aufgeklärt werden als im Vorjahr. „Das spricht für eine gute Ermittlungsarbeit der Polizei Recklinghausen“, sagt der Leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler.
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