Ein Hinweisschild bei Aldi.

Dirk Klaus hält die Beschilderung auf dem Aldi-Parkplatz in Hervest für nicht ausreichend. © Niklas Berkel

Strafe auf Aldi-Parkplatz in Dorsten: Die Meinungen sind geteilt

rnParkplatz-Kosten

Dirk Klaus soll Strafe zahlen, weil er den Aldi-Parkplatz in Hervest zu lange genutzt hat. Die Dorstener sind geteilter Meinung. Die zuständige Firma äußert sich zur Zahlungsmoral.

Hervest

, 07.07.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dirk Klaus hat mit seinem Mann zu lange auf dem Aldi-Parkplatz am ehemaligen Zechengelände Fürst Leopold geparkt. Jetzt soll er 24,90 Euro Strafe zahlen. Will er aber nicht. Die Beschilderung sei aus seiner Sicht nicht ausreichend. Notfalls ziehe er vor Gericht, sagte er.

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Dass Aldi Nicht-Kunden zahlen lässt, wenn diese Kunden Parkplätze wegnehmen, findet Klaus gerechtfertigt. Die Vertragsstrafe würde er auch zahlen, „wenn wir ordnungsgemäß beim Befahren des Parkplatzes mit einem Hinweisschild über die Situation hingewiesen worden wären“.

Er schlägt vor, die Einfahrten mit Schranken abzusperren oder Hinweisschilder dort zu platzieren. Dass die Hinweisschilder an einigen Parkplätzen direkt stehen, reiche gesetzlich nicht aus, sagt Klaus, der in Haltern Kommunalpolitiker war.

Das Thema spaltet die Menschen in Dorsten offenbar. Verena Sothmann kann den Ärger von Dirk Klaus verstehen. „Oja, teures Parken. Da habe ich mich auch schon geärgert. Wusste nicht, dass es alles Parkplätze von Aldi sind“, schreibt sie bei Facebook zu unserer Berichterstattung zu diesem Thema.

Auch Anne Rosen kann den Ärger verstehen. „Ja, für Touristen kann es ein Problem geben, wenn dort nicht klar beschildert wurde.“ Klaus kam mit seinem Mann aus Haltern. Er wusste nichts von den Parkplatzkosten bei Aldi.

Das Schild, das ihnen am nächsten stand, sei von einem Großfahrzeug verdeckt gewesen, erklärte er. Der Parkplatz sei Aldi nicht zuzuordnen gewesen. Erst nachdem das Paar wiederkam, konnte es den Hinweis erkennen. Da sei es bereits zu spät gewesen und das Knöllchen hing an der Windschutzscheibe.

Menschen finden, bei Aldi stehen genug Schilder

Andere Leser sind anderer Meinung. Sie finden - ähnlich wie Dirk Klaus auch -, dass es Aldis gutes Recht sei, Strafe für Nicht-Kunden zu verlangen, die den Parkplatz nutzen. Markus Glose zum Beispiel: „Wo ist das Problem? Ist ein Kundenparkplatz einer Firma, die dafür auch Miete zahlt (...). Ist also vollkommen normal.“

Sebastian Horr schrieb - entgegen Klaus‘ Meinung -, dass auf dem Parkplatz genug Hinweisschilder stünden. Ähnlich wie Anke Fleige: „Stehen doch Schilder da. (...) Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.“

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Carsten Röll kann die Aufregung nicht verstehen: „Der Parkplatz gehört doch Aldi und ist für deren zahlende Kundschaft und nicht für Touristen, Anwohner etc. gedacht.“

Die meisten Menschen in Dorsten, die von den Strafen betroffen seien, würden direkt zahlen, erklärt Ingo Conrady von der Firma „Safe Place“, die für die Knöllchen auf dem Aldi-Parkplatz verantwortlich ist. „Gerade in Dorsten haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Quote der „Sofortzahler“ (Zahlung ohne Halterermittlung) besonders hoch ist“, sagte er.

Wieviele Knöllchen in Dorsten bereits verteilt wurden, konnte er nicht nennen.

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