Es sind aktuell drei Gotteshäuser im Gemeindeverbund, alle drei haben die Ziffer 3 in ihrem „Geburtsjahr“ und feiern somit in diesem Jahr 2023 ein Jubiläum.
1973 wurde die St. Barbara-Kirche in Wulfen-Barkenberg geweiht. 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, die Herz-Jesu-Kirche in Deuten fertiggestellt. Weit zurück in der Vergangenheit, im Jahr 1173, entstand die Namensgebende St. Matthäus-Kirche im Kern von Altwulfen. Und so wurde am Sonntag (3. September) noch eine drei, die 850-jährige Kirchengeschichte in Wulfen, ausgiebig gefeiert.
Die Matthäus-Kirche, durch ihre Insellage inmitten von Burgring und Burghof, nicht weit weg von der Bundestraße 58, und doch in einer ganz anderen, dörflichen Welt, ein Fenster zur Vergangenheit.
Am Sonntag lebendig geschmückt in den Farben des Vatikans, Weiß und Gelb, begann das Jubiläumsfest zunächst mit einem feierlichen Pontifikalamt, zelebriert von Bischof Dr. Felix Genn.
In seiner Predigt erinnerte er, wie die Namensgeber der drei Kirchen heute noch für christliche Werte stehen. Matthäus zeigt: Es gibt immer eine Möglichkeit, sich zum Guten zu wenden, Barbara steht für festen Glauben, Herz-Jesu für die Liebe Gottes, aber auch der Menschen. Er beglückwünschte die Gemeinde zum Zusammenhalt, zur Wahrung der Schöpfung und Einsatz für die Gesellschaft.
Keine leeren Worte in St. Matthäus. Vor dem Hauptportal der Kirche zeigte sich der Einsatz der Menschen rund um ihre Kirche. „Hier sind rund 110 Ehrenamtliche Helfer, um das Fest zu organisieren“, freute sich Gemeindejugendpfleger David Rikels.
Der Kindergarten St. Matthäus war mit dem Waffelstand, Spielen und bunten Bildern dabei, die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Würstchenstand, der Heimatverein mit Popcorn und einer köstlichen Erbsensuppe der Gruppe „Lekkerbeck“, die Malteser, die Blasmusik Wulfen für zünftige musikalische Untermalung, Hohe-Mark-Eis gratis – alles war angerichtet für ein fröhliches Fest für Hunderte von Menschen. Zum Sonnenschutz hatte die Firma Heiming einen großen grünen Bundeswehrfallschirm im Zentrum des Festplatzes aufgehängt.
Glückwünsche des Dekanats
Dechant Dr. Stephan Rüdiger überbrachte die Glückwünsche des gesamten Dekanats. „850 Jahre sind ein Zeitraum, den ein einzelner Mensch nicht ermessen kann“. Bezogen auf das Motto der Jubiläumsfeier „gestern-heute-morgen“ wollte Rüdiger aber nicht nur auf Vergangenes blicken, sondern auch auf die Zukunft.
Ab Januar des kommenden Jahres wird ganz Dorsten in einem pastoralen Raum aufgehen. „Da müssen wir netzwerken, Brücken bauen, viele Gespräche führen.“

Glückwünsche für die bisherige Kirchengeschichte wurden von der evangelischen Gemeinde gesendet, da sie zeitgleich ihren Pfarrer Michael Laage verabschiedeten, wurde der Brief von Pfarrer Martin Peters verlesen.
Bürgermeister Tobias Stockhoff gratulierte der Matthäusgemeinde, festlich mit Bürgermeisterkette geschmückt, und erinnerte exemplarisch mit seiner eigenen Geschichte, wie die Kirchen den Lebensweg einzelner begleitet: Taufe und bald Hochzeit in St. Matthäus, Kommunion und Firmung in Herz-Jesu, als Kind im Kindergottesdienst in St. Barbara.
Stockhoff hatte das Goldene Buch der Stadt Dorsten mitgebracht. Bischof Genn, Pfarrer Peters, Pfarreiratsvorsitzender Franz-Herrmann Lürken und Kirchenvorstand Bernhard Schürmann trugen sich feierlich ein.

Die Kirchenchöre der Gemeinde, Chor St. Barbara, MGV Deutonia und Cantus bereicherten die Messe mit ihren Gesängen, zum Abschluss mit einem ganz modernen „We are the world“.
St. Matthäus mit seinen Menschen strahlt über den Burgring hinaus, versteht sich mit Herz und Einsatz als Teil der ganzen Gesellschaft. Bis spät in den Nachmittag wurde das in strahlendem Sonnenschein gefeiert, viel Kinderlachen, duftendes Essen, das ein oder andere Bierchen, fröhliche Musik.
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