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Spray-Kunstwerke sprießen auf immer mehr Verteilerkästen in Dorsten
Kunstprojekte
Die Spray-Kunst auf grauen Verteilerkästen in Dorsten sprießt an immer mehr Orten und wertet das Stadtbild auf. Jetzt wurden sieben neue Werke der Künstlerin Brigitte Stüwe vorgestellt.
Künstlerin Brigitte Stüwe machte 2019 den Anfang: Auf Initiative des Verkehrsvereins verzierte sie mehrere Schaltkästen am Essener Tor in Street-Art-Manier mit Motiven von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Dann gestaltete Stefanie Szukowski (Kunstverein ViVi) in Hervest mit Sprühfarbe mehrere Verteilerkästen um. Und zuletzt machten im Lions-Auftrag die Graffiti-Künstler Joshua Hildebrandt und Levin Tomalla Stromschaltkästen in der Fußgängerzone mit stadtgeschichtlichen Motiven zu echten Hinguckern.
Stadtbild aufgewertet
Keine Frage: Diese Spray-Kunstwerke auf den vormals grauen, oftmals verschmutzen und rein funktionalen Kästen haben das Stadtbild aufgewertet. Und jetzt wurden weitere sieben Kunstwerke offiziell vorgestellt, die wiederum Brigitte Stüwe mit dem Verkehrsverein „als Aufruf zu mehr Biodiversität im städtischen Raum“ realisiert hat.
Bereits vor Wochen hatte sie sich im Bereich Westwall/Klosterstraße ans (Kunst-)Werk gemacht. Auch diesmal mit finanzieller Unterstützung aus dem Bürgerfonds-Budget des Stadtumbau-Programms „Wir machen Mitte“, aus dem alle genannten Innenstadt-Projekte gefördert wurden.
Die Motive zeigen Pflanzen, „die im Hinblick auf die Artenvielfalt und den Schutz der Natur äußerst nützlich und durchaus ästhetisch sind, dennoch aber von vielen Menschen oftmals als unerwünschtes Unkraut verachtet werden“, so Stüwe. Ebenso ergeht es den auf einigen Kästen dargestellten Tieren. „So sind Feldhasen und Spatzen zwar beliebt, ihr Lebensraum ist aber zunehmend durch versiegelte urbane Flächen verloren gegangen.“
Aus dem Stadtteilbüro unterstützte Henning Lagemann den Verkehrsverein um den Vorsitzenden Harald Stucken bei der Einholung der Genehmigung der verschiedenen Eigentümer. Die Quartiershausmeister der „Dorstener Arbeit“ kümmerten sich um die Reinigung der Schaltschränke.
Harald Stucken sagt, dass diese Standorte der neuen Stüwe-Kunstwerke deshalb gewählt wurden, weil diese das ebenfalls an dieser exponierten Stelle umgesetzte Naturstadt-Projekt „Kommunen schaffen Vielfalt“ ergänzen: Der Verkehrsverein wandelt am Eingang der Fußgängerzone einfaches „Straßenbegleitgrün“ in biodiversitätsgerechte Pflanzenvielfalt um.
„Ende 2021 endete der Bürgerfonds und damit die Möglichkeit, eine Umgestaltung von Schaltkästen darüber fördern zu lassen“, so Hennig Lagemann. Interessierte Bürger der Altstadt können dies nun mithilfe der Bürgerbudgets, über das die neue Altstadtkonferenz entscheidet, in Angriff nehmen.
Überlegungen in der Feldmark
Aber auch in anderen Ortsteilen können über die Stadtteilkonferenzen Fördermittel für derartige Graffiti beantragt werden. In der Feldmark gibt es schon Überlegungen. Vielleicht wird bald überall in Dorsten noch mehr solcher „Stromkästen-Sprühkunst“ sprießen.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
