Fünf Frauen sitzen am Tisch im Gemeinschaftshaus und lernen Deutsch.

© Guido Bludau

Flüchtlinge aus der Ukraine lernen Deutsch: Die Verständigung klappt immer besser (mit Video)

rnUkraine-Krieg

Aller Anfang ist schwer: Die erste Gruppe von ukrainischen Geflüchteten lernt im Gemeinschaftshaus Wulfen Deutsch. Der beste Helfer war zu Beginn der Google-Übersetzer.

Dorsten

, 01.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Gemeinschaftshaus Wulfen ist einer der ersten Deutsch-Sprachkurse für Geflüchtete aus der Ukraine angelaufen. Das Interesse an dem Sprachangebot ist groß. Unter Anleitung von Werner Landmann, ehemaliger Schuldirektor und jetzt ehrenamtlicher Helfer im Flüchtlingsnetzwerk, lernt eine größere Teilnehmergruppe Alltagsdeutsch.

„Wie man sich begrüßt oder sich vorstellt, welche Begriffe aus dem Bereich Essen und Trinken nützlich sind, welche Einkaufsmöglichkeiten es in Dorsten gibt und welche Redewendungen wichtig sind, wenn man an einer Fleisch- oder Käsetheke im Supermarkt nach seinen Wünschen gefragt wird“, zählt Landmann Beispiele aus der Praxis auf. Aber auch andere Dinge, wie das Ablesen der digitalen Uhrzeit, gehören mit zu den Unterrichtsinhalten. Nicht zuletzt erweisen sich Vokabeln aus dem öffentlichen Nahverkehr als nützlich. Details der Busverbindungen des SB26 von Wulfen nach Dorsten und Marl wurden den Kursteilnehmern ebenfalls vermittelt.

Jetzt lesen

Zu Beginn des Kurses hat Werner Landmann noch den Google-Übersetzer bemühen müssen, um sich verständlich zu machen, so Landmann. Doch die Gruppe lerne schnell dazu. Nützliche Helfer sind Bildsymbole, die die Sprachkursteilnehmer zu deuten wissen. „Zu Beginn einer jeden Stunde wiederholen wir zudem die Begriffe vom letzten Mal, so prägen sie sich besser ein“, erzählt Landmann.

Sprache ist der erste Baustein für Integration

Er hat bereits einige Erfahrungen mit dem Unterricht von Geflüchteten sammeln können, als Menschen aus Syrien und Afghanistan in Dorsten heimisch wurden. Der Spracherwerb ist der Schlüssel für ihre Integration gewesen. Diese Kenntnisse sind dem Lehrer jetzt beim Unterricht im Gemeinschaftshaus sehr nützlich. Lehrmaterial aus dieser Zeit hat Werner Landmann noch, aber er greift auch auf Unterrichtsmaterial der Flüchtlingshilfe München zurück.

Mitorganisator des Sprachangebotes ist Thomas Giesen. Auch er ist ehrenamtlich engagiert und organisiert neben Hilfstransporten eben auch die Sprachkurse. „Ein nächstes Angebot wird es im Pfarrheim St. Matthäus in Wulfen geben“, kündigte Giesen an. Der Kurs soll Mitte Mai starten. Bis dahin dürfte die Gruppe im Gemeinschaftshaus deutlich fortgeschritten sein. Weitere Lehrkräfte, die ehrenamtlich die Gruppen unterrichten wollen, sind erforderlich. „Am besten wären natürlich Pädagogen, die Deutsch als Zweitsprache unterrichten“, so Giesen.

Als nützlich und hilfreich erweisen sich einmal mehr die schon bestehenden Flüchtlingsnetzwerke in Dorsten. Sie haben stadtweit ihre Arbeit wieder aufgenommen.