Swen Coralic ist zurück auf der politischen Bühne in Dorsten. Das langjährige Ratsmitglied der SPD aus Wulfen, das vor der letzten Kommunalwahl aus beruflichen und privaten Gründen kürzertreten wollte, ist neuer Parteichef der Sozialdemokraten in Dorsten. Coralic führte mehrere Jahre den Ortsverein Wulfen.
In seiner Vorstellung vor Parteifreunden ging Swen Coralic laut einer Mitteilung insbesondere auf den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland ein. Dieser sei, unabhängig davon, ob er aus dem linksextremen Spektrum, zugewandert ist oder aus dem rechten Milieu stammt, nicht zu tolerieren.
„Es ist schrecklich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland in Angst und Sorge leben, und das vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte. Deshalb muss der deutsche Staat jüdisches Leben schützen“, so der neue Vorsitzende. „Freiheit hat dort ihre Grenzen, wo sie in Hass und Gewalt umschlägt.“
Die SPD will nach eigenen Angaben, wie andere Gruppen und Institutionen in Dorsten vor ihr, einen „wichtigen, sichtbaren Beitrag“ gegen Antisemitismus leisten.
Nach seiner Wahl hatte Coralic der scheidenden Doppelspitze, Stephan Erbe und Nina Hobelt, für ihren Einsatz „in einer schwierigen Zeit“ gedankt. Neben ihm wählte die Versammlung Dirk Klingelhöfer, Elsbeth Kolloczek und Thomas Luft als stellvertretende Vorsitzende. Die Kasse wird künftig von Sandy Meinhardt und Florian Schuwald geführt.
Für sein inzwischen jahrzehntelanges Engagement als Kassierer des Stadtverbandes dankte und lobte Swen Coralic Dr. Ulrich Guthoff. „Sein wachsames Auge führte die SPD durch schwierige Zeiten.“ Ergänzt wird der geschäftsführende Vorstand von Beisitzerinnen und Beisitzern aus den Ortsvereinen: Nina Horbelt, Petra Katar, Dieter Mende, Dirk Reick, Verena Rentmeister, Achim Schrecklein, Paul Sloma und Marina Talaga.
„Menschen müssen entlastet werden“
Vor wenigen Wochen hatten die Sozialdemokraten beantragt, die Kinderbetreuungskosten für Familien in den unteren Einkommensgruppen in Dorsten abzuschaffen beziehungsweise zu senken. „Menschen, die wenig verdienen und wegen der enorm gestiegenen Lebenskosten mit deutlich weniger Mitteln auskommen müssen, müssen entlastet werden.“
Der scheidende Vorsitzende der Dorstener Sozialdemokraten, Stephan Erbe, hatte in seinem Geschäftsbericht hervorgehoben, dass „vor allem die SPD den Menschen in Dorsten bei ihren Alltagsproblemen hilft“. Dabei machte er auf unterschiedliche, ganz konkrete Aktionen aufmerksam, zum Beispiel die verteilte Hilfestellung (Klickanleitung) zur Elster-Grundsteuermeldung.
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