Das Holzhaus soll auf dem städtischen Grundstück gegenüber der Bushaltestelle in Tönsholt entstehen.

© Michael Klein

Siedlung Tönsholt soll festen Treffpunkt für die Anwohner bekommen

rnStadtteilkonferenz

Die Bürger in der Siedlung Tönsholt fühlen sich vergessen und an den Rand gedrängt. Eine Initiative will das ändern - und nun sogar einen ganz besonderen Treffpunkt errichten.

Dorsten, Altendorf-Ulfkotte

, 21.08.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Siedlung Tönsholt, an der südlichen Stadtgrenze Dorstens zum Movie Park gelegen, hat keinen öffentlichen Ort, an dem die Bewohner vom Wetter unabhängig zusammenkommen können: Keine Schule und kein Geschäft mehr und die beiden ehemaligen Gaststätten sind entweder abbruchreif oder zum Wohnhaus umgebaut. „Wir können uns allenfalls privat in Wohnzimmern treffen“, sagt Claudia Temp.

Fast 100 Teilnehmer dabei

Die Anwohnerin ist Sprecherin einer Initiative, die seit geraumer Zeit versucht, die Zustände in der Siedlung, die zum Wohnungsbau-Konzern „Altro Mondo“ gehört, zu verbessern. „Wir brauchen dafür unbedingt einen Platz, an dem wir gemeinsam Dinge besprechen und organisieren können“, erklärte sie am Mittwoch auf der mit fast 100 Bürgern gut besuchten Stadtteilkonferenz Altendorf-Ulfkotte im Außenbereich der Gaststätte „Zum goldenen Bullen“.

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Dort stellte sie den erfolgreichen Antrag, dass die Initiative mit Mitteln aus dem Bürgerbudget des Ortsteils das Mobiliar für ein geplantes 40 Quadratmeter großes Holzhaus anschaffen kann, das zukünftig als Tönsholter Treffpunkt dienen soll. Das Blockhaus soll gegenüber der Bushaltestelle auf städtischem Boden errichtet werden. In die Finanzierung des Gebäudes gehen die Erlöse aus dem letztjährigen Sommerfest ein, zudem hat die Initiative, die bereits einen Spielplatz für die Kinder in der Siedlung errichtet hat, einen Antrag beim „Heimatscheck“-Programm des Landes gestellt und hofft auf eine Zuwendung vom Verein „Dorsten dankt dir“.

Die Stadtteilkonferenz Altendorf-Ulfkottte am Mittwoch war gut besucht.

Die Stadtteilkonferenz Altendorf-Ulfkottte am Mittwoch war gut besucht. © Michael Klein

Die Stadtteilkonferenz bewilligte 1000 Euro für dieses Projekt. Die gleiche Summe bekommt Markus Breil (Vorstandsmitglied des Schützenvereins) zugesprochen. Seine Frau Tanja stellte am Mittwoch den Antrag, damit einen vierten Fahnenmast am Ehrenmal anzuschaffen, der vom Schützenverein genutzt werden soll.

Noch 250 Euro zur Verfügung

Mit den beiden Anträgen ist das Bürgerbudget für dieses Jahr nahezu ausgeschöpft. Auf der im Spätherbst geplanten Sitzung stehen noch 250 Euro zur Verfügung - eventuell von anderen Stadtteilen nicht ausgeschöpfte und dann der „Rest-Stadt“ zur Verfügung stehende Mittel nicht eingeschlossen.

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Ein Altendorfer Bürgerbudget-Antrag für das nächste Jahr hat sich am Mittwoch übrigens bereits erledigt. Franz-Josef Winkel hätte nämlich gerne einen Sitzrasenmäher für das Dorf angeschafft, um damit die Rasenflächen am Ehrenmal und anderen markanten Orten zu pflegen. Bürgermeister Tobias Stockhoff versprach jedoch, dass dafür eine städtische Maschine zur Verfügung gestellt werden würde. Im Gegenzug will Franz-Josef Winkel nun 800 Euro spendieren, damit die im Hochsommer dürstenden Bäume am Dorfplatz und anderswo mit sogenannten „Wassersäcken“ ausstaffiert werden.