Kontrolle von Altro-Mondo-Wohnungen: Stadt schweigt zu Ergebnissen, Altro Mondo wehrt sich

© Claudia Engel (Archiv)

Kontrolle von Altro-Mondo-Wohnungen: Stadt schweigt zu Ergebnissen, Altro Mondo wehrt sich

rnAltro Mondo

Die Stadt Dorsten hat sich an der landesweiten Kontrolle von Altro-Mondo-Wohnungen beteiligt, sagt aber nichts zu den Ergebnissen. Altro Mondo nennt die Kontrolle „rein politisch motiviert“.

Dorsten

, 18.09.2019, 17:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

An der landesweiten Kontrollaktion zur Aufdeckung von Missständen in Wohnungen, die von Altro Mondo verwaltet werden, hat sich am Dienstag auch die Stadt Dorsten beteiligt. Ein Team um Stadtbaurat Holger Lohse nahm 22 Immobilien in der Siedlung Tönsholt in Augenschein. Ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt schaute sich Häuser in Wulfen-Barkenberg an.

In den vergangenen Jahren drohte Mietern im Tönsholt unter anderem eine Wassersperre, weil Altro Mondo in Zahlungsrückstand war. Erst im letzten Moment beglich der Immobilienkonzern seine offenen Rechnungen und verhinderte eine Sperre. In Barkenberg hatten Mieter weniger Glück: Sie saßen Ende 2018 tatsächlich auf dem Trockenen - auch damals hatte Altro Mondo Rechnungen nicht bezahlt.

Jetzt lesen

Diese und andere Probleme treten nicht nur in Dorsten, sondern in nahezu allen Städten auf, die sich am Dienstag an der vom NRW-Bauministerium initiierten Kontrollaktion beteiligten. Die Stadt Dorsten überprüfte den baulichen Zustand der Wohn- und Nebengebäude, die Versorgungstechnik sowie die Außenanlagen.

Um die Privatsphäre der Mieter zu schützen, habe man darauf verzichtet, sie um Zutritt zu ihren Wohnungen zu bitten, teilte die städtische Pressestelle mit.

Stadt macht keine Angaben zu Ergebnissen der Kontrolle

Zu den Ergebnissen der Kontrolle machte die Stadt keine Angaben, weil man Altro Mondo direkt antworten wolle. „Wir werden sowohl die Deutsche Grundbesitz AG als auch Altro Mondo auffordern, festgestellte Missstände zu beseitigen“, sagte Lohse. Er kündigte weitere Kontrollen an, um zu überprüfen, ob Altro Mondo den Forderungen aus der Mängelliste, die man dem Ministerium geschickt habe, auch nachgekommen sei.

Rechtsanwalt Ruben Engel äußerte im Namen von Altro Mondo Unverständnis für die landesweite Kontrollaktion: „An den kontrollierten Standorten wurden in den vergangenen fünf Jahren über 60 Millionen Euro in die Objekte investiert. Trotzdem lassen sich Mängel nie ganz ausschließen. Erfährt Altro Mondo von Missständen in den von ihr verwalteten Objekten, werden umgehend Abhilfemaßnahmen eingeleitet.“

Altro Mondo: Landesweite Kontrollaktion ist politisch motiviert

Aktionen wie die landesweite Kontrolle seien aus Sicht von Altro Mondo nicht nur überflüssig, „sondern offenkundig rein politisch motiviert“, so Engel weiter. „Anders ist es nicht zu erklären, dass die Landesregierung niemals den Kontakt zu Altro Mondo oder den Eigentümern der Objekte suchte.“ Die Zufriedenheit der Mieter habe für Altro Mondo „oberste Priorität“, deshalb baue man auch gerade einen weiteren Standort in NRW auf, „um näher an den Bedürfnissen der Mieter zu sein“.