Ist Dorsten, was Lieferdienste angeht, eine Servicewüste? „Es gibt in Dorsten weder Flaschenpost noch Picnic. Was in anderen Städten vollkommen normal ist, gibt es in Dorsten nicht!“ Das postete das Mitglied einer Dorstener Facebook-Gruppe und entfachte damit eine rege Diskussion darüber, wie man in Dorsten überhaupt an gelieferte Lebensmittel und Getränke kommt.
Während Nachbarstädte, wie Gladbeck oder Marl, zum Teil schon von großen Lieferdiensten profitieren, sieht es in Dorsten tatsächlich mau aus. Nach Recherchen der Dorstener Zeitung liefern weder Picnic noch Flaschenpost noch Flink Lebensmittel beziehungsweise Getränke nach Dorsten.
Flaschenpost nicht in Dorsten
So antwortet beispielsweise der Lieferdienst Flaschenpost auf die Anfrage der Dorstener Zeitung: „Es ist richtig, dass Dorsten aktuell nicht zum Liefergebiet der Flaschenpost gehört.“ Ziel des Unternehmens sei es, den Wocheneinkauf in 120 Minuten bis an die Wohnungstür zu liefern und diesen Dienst möglichst vielen Menschen in Deutschland zugänglich zu machen. Über die Homepage könne man verfolgen, wann und ob auch Dorsten Teil des Liefergebiets werde.
Von Flink heißt es lediglich: „Über mögliche Expansionspläne können wir derzeit keine Auskunft geben.“ Man werde sich jedoch melden, sobald die Pläne vor Ort „konkreter“ würden. Picnic antwortete bis zum Erscheinen dieses Artikels nicht auf unsere Anfrage.
McDonald‘s plant Lieferdienst
In vielen Städten können nicht nur Lebensmittel und Getränke nach Hause geliefert werden, sondern neben Pizza und Co auch Fastfood von Burger King und McDonald‘s. Doch auch das ist in Dorsten aktuell nicht möglich. „Langfristig gibt es durchaus Planungen, auch in Dorsten einen Lieferservice zu etablieren“, heißt es von McDonald’s. Leider könne man nach Rücksprache mit dem Franchise-Nehmer vor Ort jedoch nicht genau sagen, wann es soweit sein werde.
Auch Burger King bestätigt, dass es in Dorsten keinen Lieferservice gebe. Ob so ein Service angeboten werde, hänge von den Möglichkeiten vor Ort ab. „Um die Produktqualität zu gewährleisten, befolgen wir dabei gewisse Standards, die unsere Liefergebiete auf eine Fahrzeit von ca. 8 Minuten eingrenzen“, heißt es.
Lokale Anbieter
Ganz auf die Lieferung von Lebensmitteln und Getränken müssen die Dorstener jedoch nicht verzichten, da es eine Reihe von lokalen Anbietern gibt. Darunter Hofläden und Bio-Märkte wie der Kirchhellener Bioladen Spickermann (spickermannsbioladen.biodeliver.de), die „Dreibauernjungs“ vom Hof Overgünne in Kirchhellen (www.hof-overguenne.de/onlishop) oder der Biohof Deiters (www.biohofdeiters.de) in Schermbeck. Auch die Getränkewelt Van der Moolen (www.getraenkewelt.org) bietet einen Lieferservice an. Termine können telefonisch vereinbart werden. Leergut wird dabei direkt verrechnet.
Auch beim „Elli Frischmarkt“ in Holsterhausen können Lebensmittel bestellt werden. Geliefert wird nach telefonischer Bestellung (02362-64162) von Dienstag bis Freitag für eine Lieferpauschale von 7 Euro. „Wir hatten immer schon Stammkunden, wegen Corona sind aber deutlich mehr dazugekommen“, erzählt eine Mitarbeiterin. Seinen Lieferdienst eingestellt hat indes Rewe Conrad. Als Grund gibt der Markt „Personalmangel“ an.
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