„Seniorentankstelle“ an der Klosterstraße Kostenloses Angebot für Dorstener Senioren

„Seniorentankstelle“ in der City: Kostenloses Angebot für Senioren
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Mit zunehmenden Alter sinkt das Durstempfinden. Deshalb sind ältere Menschen bei großer Hitze eher von Dehydrierung bedroht als jüngere. Oftmals spüren sie erst, dass sie zu wenig getrunken haben, wenn sie schon Symptome bemerken: Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Ermüdung und verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit können die einfache Ursache haben, dass man dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt hat.

Bei einem schweren Flüssigkeitsmangel kann es sogar zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen, der einen Notarzt-Einsatz erforderlich macht.

Trinkpause auf der Bank

Patrick Schürhoff von der Deutschen Alltagshilfe an der Klosterstraße 6 in Dorsten weiß, dass es auch andere Gründe für Dehydrierung gibt: „Manche Seniorinnen und Senioren leiden unter Inkontinenzproblemen. Sie trauen sich nicht, viel zu trinken, bevor sie das Haus verlassen. Andere müssen Entwässerungsmittel nehmen und haben Angst, unterwegs keine Toilette zu finden.“ Und: Wer keinen Durst verspürt, nimmt auch kein Getränk mit, wenn er in die Stadt geht.

Das Problem kennt Schürhoff von seinen eigenen Kunden. Als er jetzt noch von den Hitzeproblemen in der Dorstener Innenstadt las, sei er tätig geworden. Vor seinem Büro an der Klosterstraße 6 hat er eine „Seniorentankstelle“ eröffnet.

Eine Bank lädt zur Pause ein, Getränke stehen bereit.

Mit der Stiftsquelle hat er einen Partner und Sponsor gefunden. In einem Behälter neben der Bank finden durstige Passanten seit Mittwoch (28.8.) pfandfreie Tetrapacks mit 0,5 Liter stillem Wasser oder einem Erfrischungsgetränk mit Geschmack.

Tetrapacks von der Stiftsquelle
In solchen Tetrapacks servieren Patrick Schürhoff und die Stiftsquelle die Getränke an der „Seniorentankstelle“. © Foto Bludau

Die Getränkebehälter sind per Schraubdeckel wieder verschließbar und können zum weiteren Stadtbummel mitgenommen werden. Am liebsten sieht Schürhoff jedoch, wenn das Getränk gleich vor Ort geleert wird: „Geht man von einem Grundbedarf von 1,5 Litern Flüssigkeit am Tag aus, könnten die alten Herrschaften bei uns vor der Tür schon ein Drittel ihres Tagesbedarfs decken.“

Und dafür müssen sie nicht einmal reinkommen zur Deutschen Alltagshilfe. Sie sind herzlich eingeladen, zuzugreifen und ihren Durst zu stillen.

Weiter geht’s im Sommer 2025

Schürhoff will dieses Angebot aufrechterhalten, solange der Sommer anhält und es draußen warm ist. In den nächsten Tagen soll ein Sonnenschirm das kostenlose Angebot komplettieren. Am Mittwochmorgen konnten Schürhoff und seine Mitarbeiter aus dem Bürofenster schon beobachten, dass das Angebot der „Seniorentankstelle“ ankommt.

Der Charme des Angebots von Schürhoff und Stiftsquelle liegt auch darin, dass Durstige keinen Getränkebehälter mitbringen müssen. Wer so gut präpariert ist, kann sich seine Wasserflasche in der Dorstener City an zwei „Refill“-Stationen auffüllen lassen: im Kundencenter der AOK am Platz der Deutschen Einheit und im Jüdischen Museum Westfalen an der Julius-Ambrunn-Straße.