An der Kanaluferpromenade nahe den Mercaden und am Lippetal waren Straftaten mal an der Tagesordnung. Überfälle, Schlägereien, Drogenhandel - so gefährlich wie vor zwei Jahren ist es dort nach Einschätzung der Polizei zwar nicht mehr. Und doch kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.
Ein junger Mann wurde dort Anfang September mit einer Machete bedroht. Die Polizei fand wenige Wochen später bei einem Schwerpunkteinsatz Drogen und einen gefälschten Führerschein. Da war eine Security, die die Stadt Dorsten zusätzlich beauftragt hatte, schon im Einsatz.
Fünfmal pro Woche liefen zwei Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmen aus Marl zwischen dem 8. September und 15. Oktober Streife. Immer abends, immer zur gleichen Uhrzeit, immer an den gleichen Tagen, manchmal begleitet vom Kommunalen Ordnungsdienst. 15.000 Euro hat sich die Stadt die zusätzlichen Kontrollen kosten lassen. Es war offenbar leicht verdientes Geld.
Keine Straftaten, nette Gespräche
Denn die Bilanz liest sich so: Straftaten und Ordnungswidrigkeiten? Gab es in dieser Zeit nicht. Überhaupt war es an der Promenade unglaublich friedlich. „Die vor Ort angetroffenen Personen haben sich fast ausnahmslos ruhig verhalten, gedämpft Musik gehört, sich unterhalten und teilweise alkoholische Getränke getrunken“, heißt es in dem Fazit.
Und weiter: „Gespräche mit den Personen, die sich in diesem Bereich aufgehalten haben, waren jederzeit von gegenseitigem Respekt und Freundlichkeit geprägt.“
„Sowohl die Polizei als auch der Kommunale Ordnungsdienst werden trotz der positiven Erfahrungen selbstverständlich weiterhin den Fokus auf den Bereich Lippetal/Kanalufer/Mercaden richten“, bestätigte Stadtsprecher Christoph Winkel auf Anfrage.
Die Kanaluferpromenade war bekanntlich in den vergangenen Jahren bewusst aufgewertet worden. „Aber gerade dieser Umstand begünstigt wiederum auch Straftaten: Wo viele Menschen zusammenkommen, bieten sich auch einzelne Tatgelegenheiten für Kriminelle“, hatte die Polizei Ende September geschlussfolgert.
Sofort die Polizei anrufen
Polizei und Ordnungsdienst bitten deshalb darum, dass Bürgerinnen und Bürger, die am Kanalufer, aber auch an anderen Stellen im Stadtgebiet Straftaten beobachten, sofort die Polizei (Tel. 110) verständigen. „Nur so kann regelwidriges und sozialschädliches Verhalten abgestellt werden.“
Meldungen, die im Nachgang – meist ohne Nennung von Datum und Uhrzeit und vielleicht über Soziale Medien - erfolgen, seien meist nicht mehr aufzuklären und „zeichnen schnell ein verzerrtes Bild der Realität“.
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