Mehr als 200 Euro für einen Schultornister? Für viele Eltern, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Ranzenkauf auseinandersetzen, klingen die bei den gängigen Marken aufgerufenen Preise nach Wucher. Wir haben Charlotte Hannemann und Birgitt Kopse vom Dorstener Schreibwarengeschäft Zuhausen gefragt, warum Tornister heute so teuer sind, worauf man beim Kauf achten sollte und wie man Geld sparen kann.
Seit Anfang des Jahres hat die Tornister-Saison bei Zurhausen begonnen. „Wenn die Anmeldungen gelaufen sind und die Schuleingangsuntersuchungen starten, geht es los“, erzählt Birgitt Kopse. Oft kämen die künftigen i-Dötzchen nicht nur mit den Eltern, sondern gleich der halben Verwandtschaft im Schlepptau ins Geschäft an der Lippestraße.
Viele hätten sich bereits vorher im Internet informiert und wüssten, dass ein Schultornister inzwischen locker über 200 Euro kosten kann. „Häufig tut sich die Verwandtschaft zusammen und schenkt den Ranzen gemeinsam“, sagt Charlotte Hannemann. Dass die Ranzen heutzutage so teuer wären, läge vor allem daran, dass sie viel aufwendiger gestaltet seien.

„Die sind dank Brust- und Beckengurt viel ergonomischer als früher. Die meisten sind zudem auch in der Größe verstellbar“, sagt Hannemann. Zudem seien die Ranzen heute alle schadstofffrei und viele Hersteller würden viel mehr auf Nachhaltigkeit setzen und ihre Tornister aus recycelten PET-Flaschen oder Bananenfasern herstellen. Neu im Vergleich zu früher sei auch, dass eigentlich alle aktuellen Tornister mit Magneten, Buttons oder sogenannten Kletties individuell verschönert werden können. Schlampermäppchen, Sportbeutel, Etui und teilweise auch Geldbeutel gehörten zudem meistens zum Angebot dazu.
„Am wichtigsten ist aber, dass der Tornister gut sitzt und zu den Proportionen des Kindes passt. Wenn man jahrelang den falschen Ranzen trägt, bekommt man irgendwann die Quittung in Form von Rückenproblemen“, erklärt Birgitt Kopse. Wichtig sei auch, dass der Tornister gut eingestellt sei. Nach dem Kauf würde es sich lohnen, in jeden Ferien darauf noch einmal einen Blick zu werfen.
Ebenfalls sei es interessant, beim Kauf einmal auf das Eigengewicht des Ranzen zu schauen, denn da gebe es große Unterschiede. Erst wenn klar ist, welcher Tornister gut passt, sollten die Kinder Farbe und Buttons auswählen. „Es sollte tatsächlich vor allem dem Kind gefallen und nicht den Eltern“, so Charlotte Hannemann.
Vorjahresmodelle suchen
Wer einen Tornister bei Zurhausen kaufen möchte, kann einfach vorbeikommen. Bis Samstag (18. März) kann dort bei den Schulranzen-Wochen noch etwas gespart werden. Wer sparen möchte, kann außerdem nach Modellen aus dem Vorjahr schauen.
Schon öfter hat das Zurhausen-Team darüber nachgedacht, eine Beratungspauschaule einzuführen, die dann beim Kauf eines Tornisters wieder verrechnet wird. „Viele kommen, lassen sich beraten und kaufen dann im Internet“, so Hannemann. Das sei ärgerlich, vor allem, da man über den Preis immer reden könnte. „Der erste Tornister ist so etwas wie der erste Schuh. Da sollte man wirklich in ein Fachgeschäft gehen“, so die Verkäuferin.
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