
Die Hervester Schützen (hier ein Archivbild) marschieren in Sachen Schützenfest einer ungewissen Zukunft entgegen. © Jana Kolbe (A)
Ein Schützenfest in Dorsten steht in der bisherigen Form vor dem Aus
Schützenfest
„Die Anstrengungen werden zu groß“, meint ein Schützenverein in Dorsten. Deswegen wird das kommende Schützenfest das letzte in der bisherigen Form sein. Wie es dennoch weitergehen könnte.
Ungewöhnliche Wege gehen die Bürgerschützen Hervest-Dorsten 1913: Um Zeltkosten zu sparen, wird das Königsschießen des diesjährigen Schützenfest-Wochenendes nicht an einem Sonntag, sondern bereits am Freitag (12. August) ab 18.30 Uhr auf dem Festplatz an der Fürst-Leopold-Allee (nahe des Wacredo-Firmensitzes) stattfinden.
Und nicht nur das: „Es wird unser letztes Schützenfest in der bisherigen Form sein“, bestätigte Vereinsvorsitzender Raymund Ridderskamp auf Anfrage der Dorstener Zeitung.
Er tritt jedoch Gerüchten entgegen, dass sich der seit 1913 existierende Schützenverein auflösen würde. „Da ist nichts dran.“ Allerdings: Der Verein wird seine Schützenfeste ab 2024 (da ist turnusgemäß die übernächste Ausgabe an der Reihe) in „abgespeckter Variante“ fortführen. Wie, darüber müsse sich der Vorstand noch weitere Gedanken machen.
„Vielleicht mit einem kleineren Königsschießen während unseres traditionellen Sommerfestes auf der Vereinswiese an der Joachimstraße“, so der Vorsitzende. Denkbar wäre auch eine Kooperation, indem man sich terminlich dem Bruder-Schützenverein im Dorf Hervest anschließe. „Möglicherweise mit einem Doppelschießen, bei dem wir dann als Kompanie antreten und dabei einen König suchen.“

Solche Schützenfest-Ankündigungen in großem Stil (wie hier 2018) wird es in Hervest künftig wohl nicht mehr geben (v.l.): Peter Rentmeister, Ralf Schneider, Ulrike Horstkamp, Franz Reif, Martin Richter und Raymund Ridderskamp vom Vorstand des Vereins. © Archiv
Laut Ridderskamp seien die „Anstrengungen“ für den Verein zu „groß“ geworden. Zum einen „gehen auf dem Zechengelände die freien Flächen für einen Schützenplatz aus“, der sogenannte städtische Festplatz als Alternative sei zu abgeschieden und habe nicht die nötige technische Infrastruktur. Zum anderen würden „die Kosten für ein Schützenfest zu stark steigen“.
Und außerdem: „Die Mitgliederstruktur bei uns wird zum Problem.“ Dem Verein mangele es vor allem an Aktiven, die anpacken. „240 Mitglieder haben wir“, davon sei nur ein Zehntel engagiert bei der Sache. „Wir sind im Stadtteil nicht mehr so verwurzelt wie die Vereine in den Dorstener Dörfern.“ Vor allem die jungen Leute fehlen, sagt Ridderskamp.
Am kommenden Wochenende soll es aber noch einmal so werden wie in der Vergangenheit - abgesehen vom Zeitplan. Los geht es am Freitag (12. August) um 17 Uhr mit der Ehrenmalfeier, um 18.30 Uhr folgt das Königsvogelschießen, das möglichst vor der Zeltparty um 20.30 Uhr zu Ende sein soll.
Proklamation am Samstag
Am Samstag (13. August) ist ab 14 Uhr Empfang der Ehrengäste im Festzelt, anschließend ein Treffen der Fahnenabordnungen aller Gastvereine am Festzelt. „Das neue Königspaar soll um 17 Uhr durch den Bürgermeister proklamiert werden“, sagt Raymund Ridderskamp. Königsball und Krönungsball finden ab 20 Uhr im Zelt statt.
Und am Sonntag (14. August) klingt das letzte große Fest vor dem Umbruch ab 11.30 Uhr mit dem Biervogelschießens und dem Frühschoppen aus.
Termine des Fanfarencorps Hervest-Dorsten
- Das Fanfarencorps Hervest-Dorsten 1957 trifft sich wie folgt zur Teilnahme am Schützenfest:
- Freitag (12. August) um 16.45 Uhr zur Ehrenmalfeier am Ehrenmal Halterner Straße/Ecke Joachimstraße;
- Samstag (13. August) zum Wecken um 6.15 Uhr an der Wasserstraße 18, um 14.30 Uhr zum Umzug am Festzelt, Fürst-Leopold-Allee;
- Sonntag (14. August) um 10.15 Uhr zum Biervogelschießen mit anschließendem. Frühschoppenkonzert am Festzelt, Fürst-Leopold-Allee.
- Alle Auftritte finden in grüner Jacke und weißer Hose statt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
