
Der Angeklagte aus Dorsten neben seiner Verteidigerin im Essener Landgericht © Jörn Hartwich
„Schreier“ bedrohte ein Kind: „Er hat nur dreckig gelacht“
Landgericht Essen
Im Vergewaltigungs-Prozess gegen einen Mann aus Dorsten werden immer neue Details bekannt. Für den Angeklagten steht viel auf dem Spiel.
Wer diesem Mann begegnet, macht meist einen großen Bogen: Er schreit herum, scheint ständig betrunken, eine Verständigung ist kaum möglich. Doch nun ist der 44-Jährige aus Dorsten möglicherweise zu weit gegangen. Seit letzter Woche steht er in Essen vor Gericht. Dabei geht es um viel.
Es war im Januar, als der Angeklagte vor den Mercaden einen kleinen Jungen bedroht haben soll. „Er ging mit erhobener Faust auf ihn zu“, so ein Zeuge im Essener Landgericht. Anschließend habe er dann einer Frau ans Gesäß gefasst. „Die war total schockiert.“
Betrunken und aggressiv
Der 27-Jährige hatte damals versucht, den Angeklagten festzuhalten. Doch das war offenbar gar nicht so einfach. „Er hat mir die Corona-Maske vom Gesicht gerissen und mich gekratzt.“ Danach habe der 44-Jährige auch noch Anstalten gemacht, ihn anzuspucken und sich dann auf die Straße geworfen. „Dabei hat er nur dreckig gelacht.“
Ob der Angeklagte betrunken war? „Ziemlich“, so der Zeuge. „Er hat geschwankt.“ Anders kenne er den Mann aber auch gar nicht. Zur Tatzeit soll er Wodka dabei gehabt haben.
Vor Gericht geht es außerdem um Vergewaltigung. Der Angeklagte soll in einer Dorstener Obdachlosenunterkunft über einen Bekannten hergefallen sein – was er bestreitet. Der 44-Jährige befindet sich weiter in Untersuchungshaft. Der Prozess wird fortgesetzt.