Scheiben in Dorsten zerstört Spektakulärer Polizeieinsatz mit Hubschrauber und Suchhund

Zerstörte Scheiben: Polizeieinsatz mit Hubschrauber und Suchhund
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Eine zivile Streifenwagenbesatzung begegnete am Freitag um 1 Uhr in Gladbeck-Ellinghorst einem schwarzen Mercedes, dessen Fahrer mit einer Waffe aus dem geöffneten Fahrerfenster in die Luft schosss. „Neben dem Fahrer befanden sich noch mindestens drei weitere Personen im Fahrzeug“, so die Polizei.

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Auto samt Insassen sollten kontrolliert werden, deshalb wurden weitere Streifenwagen gerufen. „Letztendlich konnte der Fahrer des Mercedes durch eine 180-Grad-Wendung einen kleinen Vorsprung herausfahren“, so die Polizei. Die Insassen stiegen aus und flüchteten zu Fuß. Der Pkw verblieb verschlossen zurück.

Hubschrauber im Einsatz

Die Polizei fand in der Nähe in einem Schnellrestaurant einen Mann, der zugab, im Pkw auf der Rückbank gesessen zu haben. Ein Hubschrauber wurde zur Unterstützung der Fahndungsmaßnahmen angefordert. Aus der Luft konnte die Hubschrauberbesatzung erkennen, dass sich vier Personen von einem Gartengrundstück über die Rockwoolstraße entfernten. Diese Personengruppe wurde von Polizeikräften am Boden angetroffen und kontrolliert. Einer davon war der Fahrzeughalter des Mercedes.

Der Schlüssel zum Auto konnte zunächst nicht gefunden werden. Ein ebenfalls eingesetzter Diensthundeführer konnte zwischen dem geparkten Mercedes und dem Ort, wo die vier Männer angetroffen wurden, eine Duftspur aufnehmen. Diese Spur führte letztendlich auch zum Fahrzeugschlüssel.

Gasdruckwaffe gefunden

Im Auto wurde eine Gasdruckwaffe (PTB-Waffe) aufgefunden und sichergestellt werden. Eine Erlaubnis, diese Waffe in der Öffentlichkeit führen zu dürfen, konnte nicht nachgewiesen werden. Die insgesamt fünf Männer (zwischen 16 und 32 Jahre alt) wurden der Polizeiwache Bottrop zugeführt und nach kriminalpolizeilichen Maßnahmen entlassen. „Den Schützen erwartet eine Strafanzeige wegen des Verstoßes nach dem Waffengesetz.“

100 Sachverhalte

Handelt es sich bei den Männern womöglich um diejenigen, die für eine Welle von zerstörten Scheiben in Dorsten, Marl, Bottrop und Gladbeck zuständig waren? Den Ermittlern lägen mittlerweile „100 Sachverhalte vor, die es auf Tatzusammenhänge zu prüfen gilt“, so die Polizei. Zerstört wurden am Wochenende in Gladbeck und Bottrop-Kirchhellen viele Autoscheiben und Bushaltestellenwartehäuschen.

Im Laufe der Woche traten dann weitere Fälle in Marl und Dorsten zu Tage. Auch hier wurden vornehmlich Autoscheiben und Bushaltestellen beschädigt „Für die Bereiche kommen bislang etwa 70 Vorgänge auf den Prüfstand“, so die Polizei. „Eine grobe Schätzung aller Sachschäden liegt aktuell bei 200.000 Euro.“

Einschusslöcher gefunden

Auch Autoscheiben, wie die der Dorstenerin Sonja Shallal, wurden zerstört. „Da hat wohl jemand im Vorbeifahren von der Fahrbahn aus auf das Auto gezielt“, vermutete Shallal bereits am Donnerstag. Sie fand Einschusslöcher in den Scheiben, „als wäre eine Soft-Air-Pistole mit Metallkügelchen für die Tat genutzt worden“.

Einen möglichen Zusammenhang dementierte Polizeisprecherin Corinna Kutschke am Freitagmorgen nicht: „Das wird geprüft.“ Die Polizei bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Hinweise. Wer etwas Verdächtiges bemerkt oder gesehen hat, sollte sich bei der Kripo melden unter Tel. 0800-2361 111.

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