Mit „Ökologische Maßnahmen zur Regulierung des Wolfs“ ist der Antrag von „Die FRAKTION feat. Die Linke“ überschrieben, mit dem sich der Dorstener Rat am 25. Oktober auseinandersetzen darf. Beziehungsweise muss - je nach politischer Lesart. Im Antrag geht es um die „steigende Zahl von Wolfsangriffen auf Nutztiere und die wachsende Besorgnis der Bevölkerung“ im Dorstener Norden und den angrenzenden Nachbargemeinden.
Ratsherr Boris Benkhoff fordert deshalb, „andere Spitzenprädatoren wie Braunbären, Pumas und Kojoten in den betroffenen Gebieten auszuwildern, um durch Beutegreifer-Konkurrenz den Wolfsbestand zu verringern“. Bei der Auswahl der Standorte sei darauf zu achten, „dass die Standorte ausreichend weit entfernt von Wohngebieten und landwirtschaftlichen Flächen liegen, um mögliche Konflikte zu verhindern“. Eine Expertengruppe solle außerdem eine umfassende Studie erstellen.
Raus aus der Opferrolle
Der Vorschlag ist natürlich Quatsch - dafür muss man kein Experte sein. Benkhoff hätte nur einen Blick in die eigenen Reihen werfen müssen, um auf eine bessere Idee zu bekommen: Simon Rodriguez Garcia, Ex-Bürgermeister-Kandidat der PARTEI, unterrichtet doch Selbstverteidigung und Selbstbehauptung - warum nicht bei Schafen? Schafe raus aus der Opferrolle: Das muss die Devise sein.
Ob ein noch so kraftvoll geblöktes „Mäh“ aber von einem Wolf als „Nein“ interpretiert und respektiert würde, ist natürlich fraglich. Kritiker mögen zudem einwerfen, dass auch ein in Wing Tsun-Kung Fu geschultes Schaf aufgrund körperlicher Unterschiede einem Wolf in einer 1:1-Situation unterlegen sein dürfte.

Der Zirkus-erfahrene Simon Rodriguez Garcia könnte die Schafe auch im Feuerspucken unterrichten - was wohl den hungrigsten Wolf in die Flucht treiben würde. Diese Idee ist spektakulär, aber vielleicht doch nicht die allerbeste, wenn dabei die Wolle der Schafe in Brand geraten würde.
Schafe bewaffnen
„Wir vertreiben den Isegrim ohne Waffen, nachhaltig, ökologisch und klimafreundlich“, propagiert die PARTEI auf ihrer Facebook-Seite. Aber dafür dürfte es zu spät sein - diese Erkenntnis hat sich nun auch bei Umweltministerin Steffi Lemke offenbar durchgesetzt.
Anstatt weiterhin „Wolfshassende“ und „Weidetierhassende“, wie die PARTEI Wolfsgegner und -befürworter nennt, in Opposition zu bringen, bräuchte es einen Ausgleich beim Kräfteverhältnis an der Basis: eine Bewaffnung der Schafe im Wolfsterritorium.
Die Schafe müssten dafür natürlich vorher einen Waffenschein machen - aber das sollte zu schafen sein. Besonders talentierte Exemplare könnten vielleicht sogar auf Hochständen eingesetzt werden: als Schafschützen.
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