Pläne der Deutschen Bahn Drei Bahnhöfe in Dorsten werden barrierefrei ausgebaut

DB will Bahnhöfe in Hervest, Lembeck und Wulfen barrierefrei ausbauen
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In den jährlichen Stationsberichten des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), die die baulichen Zustände aller Bahnhöfe im Ruhrgebiet unter die Lupe nahmen, wurden die Bahnhöfe in Dorsten in Sachen „Barrierefreiheit“ immer sehr unterschiedlich bewertet - von „ordentlich“ bis „nicht tolerierbar“.

Während die Bahnsteige und Zugänge am Bahnhof Rhade vor einigen Jahren hergerichtet wurde, um ihn für Menschen mit Handicaps besser erreichbar zu machen, wird der Bahnhof Deuten aktuell behindertengerecht umgebaut. Auch der „Hauptbahnhof“ in Dorsten und sein Umfeld werden derzeit hergerichtet und sind - wenn erst einmal der neue Bahnhofsvorplatz samt der neuen Rampe Richtung Gelsenkirchener Straße fertig ist - dann (wieder) barrierefrei.

Und nun gibt es weitere gute Nachrichten. Wie Christoph Möllers vom städtischen Verkehrsplanungsamt in der Sitzung der Ratskommission „Nachhaltige Mobilität“ bekannt gab, habe die Bahn AG der Stadt zugesagt, „mittelfristig“ auch die Bahnhöfe in Lembeck, Wulfen und in Hervest behindertengerecht umzubauen.

Das ist auch deshalb notwendig, weil in ein paar Jahren auf den Strecken des RE 14 (Borken/Coesfeld - Dorsten - Essen) Elektrozüge mit Niederflurtechnik und besonders tief liegenden Böden eingesetzt würden. „Da müssen die Fahrgäste ja vernünfig ein- und aussteigen können.“

Bahnhof in Lembeck
Auch der Bahnhof Lembeck soll behindertengerecht umgebaut werden. © Guido Bludau

Möllers sagte: „Wenn man sich die Bahnhöfe ansieht, erkennt man, dass die Umbauten dringend notwendig sind.“ Die Stadtverwaltung habe die Pläne bereits zur Prüfung vorliegen, „sie sind aber noch nicht frei gegeben“. Wenn dies der Fall sei, würden Stadt oder Bahn weitere Detailinformationen geben.

Johannes Götte (CDU, Mitglied der „Bahnhofsfamilie“, die sich um künftigen Dorstener Bürgerbahnhof kümmert, begrüßte die neue Entwicklung: „Aber was heißt mittelfristig?“, wollte er wissen.

Zug
Der Ein- und Ausstieg ist wegen der unterschiedlichen Höhen von Zugtrittleiste und Bahnsteig (wie in Hervest) nicht barrierefrei. © Michael Klein

Christina Gehrke vom Verkehrsplanungsamt antwortete: „Das kann bei Wulfen und Lembeck in ein, zwei Jahren sein, möglicherweise aber sogar schon eher“, sagte sie. Sobald die Bahn die Gelder bewilligt bekommt, könnte sie vielleicht schon loslegen. So wie es in Deuten der Fall gewesen sei, da war der Bahnhof eher als gedacht im Bau. „Die sind sogar schneller gewesen als die Bahnübergangsmaßnahmen dort.“

Fahrstuhlanlage nötig

Anders als in Lembeck und Wulfen dürfte sich der Umbau in Hervest komplizierter gestalten, da die Bahnstrecke dort auf dem oberen Plateau verläuft und bislang vom Grünen Weg nur über eine Treppenanlage erreichbar ist. Eine unüberwindbare Hürde für Menschen mit Behinderungen.

„Das ist schwierig zu gestalten“, so Christoph Möllers. „Großes Problem wird die Fahrstuhlanlage, die für den Bahnhof notwendig wird, wahrscheinlich muss man sogar zwei bauen.“ Seitens der Deutschen Bahn hieß es bislang, wegen der geringen Zahl der Fahrgäste habe der Bahnhof Hervest keine Priorität.

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