
Phil aus Schermbeck kommt zum Skaten nach Dorsten. Seine Freunde und er nutzen den neuen Skatepark am Treffpunkt Altstadt. © Julian Preuß
Phil (17) lobt modernen Skatepark in Dorsten - doch es gibt auch Kritik
Treffpunkt Altstadt
Seit Anfang des Jahres ist der Skatepark am Treffpunkt Altstadt in Dorsten freigegeben. Mit seinen Freunden skatet Phil oft dort. Allerdings kommen aus der Gruppe Anregungen zur Verbesserung.
Kaum eine Wolke befindet sich am Himmel. Die Sonne sorgt für ein leichtes Flimmern auf dem Boden des Skateparks am Treffpunkt Altstadt. Zusammen mit mehreren Freunden sitzt Phil im Schatten unter dem Vordach des Stadtteilzentrums, direkt in der Nähe des Busbahnhofs. Von der Hitze lässt sich die Gruppe nicht abhalten. Die Jungs steigen wenig später auf ihre Skateboards und drehen ihre Runden durch den Skatepark.
30 bis 50 Menschen nutzen Skatepark täglich
Erst seit Februar 2022 sind die Rampen, die Funbox und die Grindelemente freigegeben. „Seitdem haben wir fast jeden Tag 30 bis 50 Menschen im Alter von acht bis 50 Jahren auf der Anlage“, sagt Christian Joswig. Er ist Leiter vom Treffpunkt Altstadt und damit sehr nah dran am Geschehen im Skatepark.
Die Anlage ist öffentlich, allerdings gehöre der Skatebereich zum pädagogischen Bestandteil des Stadtteilzentrums, so Joswig. Künftig sollen dort Veranstaltungen, Contests oder Kurse ausgerichtet werden. Joswig und seine Mitarbeitenden sind stark daran interessiert, mit den Skatern zusammenzuarbeiten.

Das Team vom Treffpunkt Altstadt in Dorsten (von links): Tobias Fimpler (pädagogischer Mitarbeiter), Jacky Möller (pädagogische Leitung) und Christian Joswig (Leiter Treffpunkt Altstadt) © Julian Preuß
Joswig nutzt deshalb die Gelegenheit und setzt sich kurz zu den jungen Skatern, während sie im Schatten sitzen. Im Gespräch schwärmen die Jungs von dem Skatepark, den sie nun nutzen können. Die Größe sei sehr angenehm, die Rampen seien gut, der Boden ebenfalls, fassen sie zusammen. Schließlich gebe es für einen Skater nichts Schlimmeres, als einen unebenen oder beschädigten Boden, auf dem die Boards nicht rollen können.
Früher existierte ein Skatepark mit Holzrampen
In der Vergangenheit sei das anders gewesen, erinnert sich Joswig. Zuvor hatte es bereits an gleicher Stelle einen Skatepark gegeben - mit Rampen aus Holz. Zwar hätten die Skater die Anlage gepflegt, aber es habe immer wieder Probleme gegeben. Streit, Beschädigungen oder Verletzungen habe es seines Wissens auf der neuen Anlage noch nicht gegeben.
Wohl auch deshalb kommt Phil mit dem Bus aus Schermbeck zum Skaten nach Dorsten. Seine Freunde aus Holsterhausen haben es nicht ganz so weit. Es sind jedoch einige dabei, die von noch weiter her kommen als er - Gelsenkirchen zum Beispiel. Joswig überrascht das nicht. Er habe gehört, dass einige Skater bereit sind, noch mehr Kilometer auf sich zu nehmen. „Es waren auch schon Leute aus Aachen hier“, sagt er. Der neue Skatepark kommt gut an.

Die Skater sehen viele Vorteile im neuen Skatepark beim Treffpunkt Altstadt. Einer davon: der ebene und nahezu unkaputtbare Boden. © Julian Preuß
Und trotzdem zählen die Jugendlichen einige Dinge auf, die verbessert werden könnten. Allen voran sollten Scooter im Skatepark verboten werden, meinen sie. Zu groß sei das Verletzungsrisiko, wenn Skater und Rollerfahrer die Anlage gleichzeitig nutzen. Ähnlich begründen die Jungs ihren Vorschlag nach einer Altersbegrenzung. Joswig hört zu, versucht zu beschwichtigen: Ausschließen wolle er von der öffentlichen Anlage niemanden.
„Bänke und eine Lichtanlage wären cool“
Phil hat noch zwei weitere Anregungen parat. „Bänke und eine Lichtanlage wären cool“, sagt er. „Dann kann man auch im Dunkeln skaten.“ Bei Joswig stößt dieser Vorschlag auf offene Ohren. „Dauerhaft können wir hier kein Flutlicht einrichten“, sagt er. „Aber wir können mal eine mobile Flutlichtanlage besorgen und aus dem Nacht-Skaten ein besonderes Event machen.“ Auch den Wunsch nach Sitzgelegenheiten kann der Leiter des Treffpunkt Altstadt gut nachvollziehen.
Joswig stellt den Jugendlichen in Aussicht, dass sie sich bald Bänke, Sonnenschirme und anderes Material beim Treffpunkt Altstadt gegen Pfand ausleihen können. Gleiches gelte für Besen und Abzieher, um die Bahn sauber zu halten.
Die wollen Phil und seine Freunde dann auch direkt nochmal nutzen. Trotz der Hitze, die im Skatepark für leichtes Flimmern sorgt.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.