Petra Berkenbusch

Der kostenlose Parkraum am Himmelsberg ist um 28 Stellplätze ärmer geworden. © Montage: Petra Berkenbusch

Pfosten machen Barkenberg nicht schöner, sondern Velero reicher

rnMeinung

Velero hält Bezahl-Parkplätze für ein probates Mittel gegen Schrottautos. Dass es die ohnehin gebeutelten Mieter ärmer macht, hat bei dieser Entscheidung offenbar keine Rolle gespielt.

Dorsten

, 27.07.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit einem feinen Gespür für den ungünstigen Zeitpunkt hat das Wohnungsunternehmen Velero Autobesitzern unter ihren Barkenberger Mietern kurz nach einer stattlichen Mieterhöhung und vor den gefürchteten Nebenkostenabrechnungen ein Angebot unterbreitet, einen Stellplatz zu mieten.

28 Stellplätze am Himmelsberg stehen deshalb ab sofort nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung, sondern nur noch denen, die für einen der abschließbaren Parkplätze bezahlen. Das sei bei den Mietern, die sich schon länger über störende Autowracks auf den Stellplätzen beschweren, hervorragend angekommen, heißt es bei Velero.

Jetzt lesen

Wer sich schon einmal am Himmelsberg umgeschaut hat, weiß, dass die störenden Schrottautos jetzt womöglich nur wenige Meter weiter im öffentlichen Raum abgestellt werden. Dort sind sie fürs Wohnumfeld übrigens genau so schäbig wie wenige Meter entfernt.

Deshalb nehme ich Velero das Argument, man wolle mit dieser Maßnahme den „Stadtteil aufwerten und attraktiver gestalten“ nicht ab. Ich glaube, Velero ist auf Gewinnmaximierung aus und nimmt gerne 28 mal 30 Euro pro Monat mit. Und dabei billigend in Kauf, dass Mieter jetzt länger nach freien Parkplätzen suchen müssen und womöglich sogar Rettungswege und Gehwege behindern. Aber das kann Velero ja egal sein.

Schlagworte: