Anfang der Woche ist der Wasserschaden in der Evangelischen Pestalozzi-Kita auf der Hardt aufgefallen. Reimund Schulz ist Geschäftsführer der Evangelischen Kinderwelt im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken, die als Trägerin die Kita betreibt: „Im Flur im Eingangsbereich sowie in mehreren Gruppenräumen sind Wände und Böden feucht.“ Das Problem scheine mit der Frischwasserzufuhr zusammenzuhängen.
Bei der Beurteilung des Schadensausmaßes stehe man noch am Anfang, so Schulz. Ein Leckageorter war am Dienstagnachmittag vor Ort, der den Ursprung der Nässe herausfinden soll. Ein Loch in einer Leitung hinter dem Putz einer Wand ist bereits gefunden. Zudem untersucht ein Statiker die Auswirkungen. Die Fußbodenheizung wurde vorsorglich abgeschaltet.
Kita im Notbetrieb
Die Eltern der Kindergartenkinder wurden am Montag darüber informiert, dass bis Freitag nur noch ein Notbetrieb möglich ist. Heißt: Alle, die es irgendwie schaffen, sollen ihre Kinder zu Hause betreuen. „Viele haben da gut mitgespielt“, sagte Reimund Schulz am Dienstag. Wenngleich klar ist, dass dies kein Dauerbetrieb sein kann. Die restlichen Kinder werden aktuell in zwei Notgruppen betreut.
Rund 80 Kinder gehen in die Kita. Wie es dort weitergeht, sei noch nicht ganz klar. Schulz geht davon aus, dass Trocknungsgeräte erforderlich sein werden. „Den Lärm kann man Kindern und Mitarbeitern natürlich nicht zumuten.“ Was bedeutet, dass laut Schulz „eine Interimslösung“ gefunden werden muss.
Container-Lösung
Möglich sei, dass Container aufgestellt werden, wofür es im Umfeld der Kita genügend Platz gebe. Doch in der jetzigen Situation sei es nicht einfach, an solche Container heranzukommen, so Schulz. Und: „Die Evangelische Kirchengemeinde steht für konstruktive Lösungen bereit.“ Zunächst stünden aber Gespräche mit der Stadt, Versicherung und Landschaftsverband an, so Schulz.
„Wir haben die Stadt seit Jahren darauf hingewiesen, dass wir Unterstützung für einen Neubau brauchen“, sagt Schulz. Dass die Pestalozzi-Kita, ungeachtet des jetzt aufgetretenen Wasserschadens, stark sanierungsbedürftig ist, steht lange fest. 2021 war eine Wiese an der Fährstraße als möglicher Ersatzstandort benannt worden.
Überschwemmungsgebiet
2021 war eine Wiese an der Fährstraße als möglicher Ersatzstandort benannt worden. Doch der Entwurf des neuen Regionalplans stellt den Bereich als Hochwasserrisiko- und Überschwemmungsbereich dar. Vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe im Ahrtal sind Vorhaben in solchen Bereichen nur nach eingehenden Prüfungen möglich, die Zeit in Anspruch nehmen. Da die Sanierung oder der Neubau der Kita zeitlich drängt, sind Alternativen in den Blick genommen worden, die eine zeitnahe Umsetzung ermöglichen. Am grundsätzlichen Ziel, die Wiese an der Fährstraße zu bebauen und dort eine Kita zu errichten, wird aber festgehalten, da auch künftig der Bedarf an Kita-Plätzen steigen wird.
Je nachdem, wie groß der Schaden sich nun an der bestehenden Kita erweist, könnten schwere Entscheidungen bevorstehen, befürchtet Schulz: Wenn etwa größere Summen für die Sanierung eines maroden Gebäudes ausgegeben werden müssten.
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