Zug am Bahnsteig.

Die Nordwestbahn wird ab 2026 nicht mehr auf den Dorstener Bahnstrecken verkehren. © Claudia Engel

Nordwestbahn muss in Dorsten das Feld räumen: Vorgänger übernimmt

rnBahnverkehr

Ausschreibung gewonnen: Die „DB Regio“ übernimmt damit ab 2026 auch die Strecken der Nordwestbahn in Dorsten. Wie es dann mit der NWB-Werkstatt weitergeht, ist noch unklar.

Dorsten

, 11.07.2022, 13:07 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Eisenbahn-Ära in Dorsten endete 2006 in Dorsten, eine neue aber begann: Die Bahnstrecken Essen-Borken (RE 14) und Coesfeld-Dorsten (RB 45) wurden seinerzeit von dem Unternahmen Nordwestbahn übernommen, denn die Deutsche Bahn als vorherige Betreiberin hatte das Ausschreibungsverfahren für die beiden Strecken verloren. Jetzt aber gibt es eine Rolle rückwärts.

Die Bahn-Tochter DB Regio wird nämlich ab Dezember 2026 die Nordwestbahn auf den Strecken ablösen und damit wieder als alleiniges Unternehmen an den Dorstener Bahnhöfen verkehren. Der VRR hatte zusammen mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die Strecke neu ausgeschrieben.

Auch die Nordwestbahn, die vor ein paar Jahren mit Personalproblemen zu kämpfen hatte und deshalb wegen häufiger Zugausfälle und Verspätungen in die Kritik geraten war, hatte sich dafür erneut beworben.

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Die DB Region habe aber das „wirtschaftlichste Angebot“ abgegeben, hieß es unlängst vonseiten des VRR bei der Bekanntgabe des Ergebnisses. Vier weitere Bahnstrecken gehörten zum Gesamtpaket der Ausschreibung - darunter ab 2028 auch die RB 43 (Emschertalbahn) zwischen Dorsten und Dortmund, auf der bereits schon jetzt die Deutsche Bahn AG verkehrt.

Nur der Betrieb vergeben

Es geht um einen Verkehrsvertrag bis 2040. Es wurde aber lediglich der Betrieb dieser Züge vergeben. Für die Fahrzeuge selbst hatte es eine unabhängige Ausschreibung gegeben. VRR und NWL hatten als NRW-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr schon Ende vergangenen Jahres entschieden, dass auf den betreffenden Strecken der spanische Hersteller CAF Elektrozüge bereitstellt, die umweltfreundlicher sind als die aktuell eingesetzten Dieselloks.

Zug auf Gleise.

Wie es mit ab 2026 mit der Nordwestbahn-Werkstatt aussieht, ist derzeit noch unklar. © Michael Klein

Die Nordwestbahn (Teil der Unternehmensgruppe Transdev) zeigte sich in einer ersten öffentlichen Stellungnahme „enttäuscht“ über die Entwicklung. Das Unternehmen versicherte, bis zum letzten Tag zuverlässig die Linien zu bedienen. „Wir haben einen Verkehrsvertrag, den erfüllen wir gerne“, heißt es gegenüber der Presse.

Auch die Nordwestbahn-Werkstatt an der Feldhausener Straße in Dorsten wird bis dahin die Instandhaltungsleistungen für Schienenfahrzeuge erbringen, so die Pressestelle des Unternehmens auf unser Anfrage. Der Wettbewerb werde Veränderungen mit sich bringen. Dass das spanische Unternehmen CAF künftig die Wartung ihrer gelieferten Fahrzeuge übernehmen müsse, könnte eine Chance für die Dorstener Werkstatt sein.

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Das Mutterunternehmen „Transdev Instandhaltung GmbH) werde sich nämlich auch neuen Auftraggebern und Geschäftsfeldern, wie zum Beispiel der Zusammenarbeit mit Schienenfahrzeugherstellern widmen. „Wir sind optimistisch, dass wir zum Wohle der Mitarbeitenden und des Unternehmens auch in der Zukunft ausreichend Leistungen generieren können.“