„Noch Defizite“ Projektbeirat begleitet in Dorsten Sieger-Planung für neuen Wulfener Markt

„Noch Defizite“: Beirat begleitet Sieger-Planung für Wulfener Markt
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Das Gelände der dem Abriss geweihten und verwaisten Schrottimmobilie „Wulfener Markt“ in Barkenberg bekommt ein neues Erscheinungsbild. Doch „eins zu eins“ werden die Pläne für die neue Barkenberger Mitte, mit denen der Wulfener Architekt Hans Schmidt-Domogalla (SCHMIDTplanung) als „Lokalmatador“ gemeinsam mit der Planergruppe Oberhausen und der T5 Immobilien unlängst den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hatte, nicht umgesetzt.

Wie Angela von Hall, zuständige Projektbegleiterin im Planungsamt der Stadt Dorsten, in der letzten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses mitteilte, hatte die Wettbewerbs-Jury in ihrem Urteil auch einzelne Defizite festgestellt. Ein „Projektbeirat“, dessen Einrichtung schon Teil der Auslobungsunterlagen war, soll nun auf Beschluss der Politik das Preisträgerkonzept mit den Planern qualitativ weiterentwickeln.

Die Jury empfahl demnach, folgende Bereiche des Planungskonzepts noch einmal genauer in den Blick zu nehmen: die Wechselwirkung zwischen dem PEP-Anbau und dem Freiraum, die Setzung und das vorgesehene Volumen des geplanten mittleren Baukörpers, die Nutzung des vorgesehenen nördlichen Gebäudes am Marktplatz auch für Demenzwohnen, die Fassadengestaltung zum Markplatz hin, die Stellplatzfrage inklusive der Prüfung, ob alternativ aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen die vorhandenen Stellplätze in der Tiefgarage des ehemaligen Toom-Gebäudes genutzt werden könnten.

Wulfener Markt
Die T-förmigen Alt-Gebäude am Wulfener Markt werden im kommenden Jahr abgerissen. © Guido Bludau

SPD-Sprecher Heiko Raffel hingegen empfand den Siegerentwurf insgesamt als „eine sehr gute Lösung mit klaren Ideen“, auch vor dem Hintergrund, dass angesichts der Wettbewerbsbedingungen „viele Anbieter zurückgezogen haben“.

Die Verwaltung schlug vor, die Preisjury möglichst komplett in den Projektbeirat mit aufzunehmen. „Das ist von Vorteil, weil sie schon eng an dem Prozess dran war und sich intensiv mit den Grundlagen auseinandergesetzt hat“, so Angela von Hall. Dass die Jury-Vorsitzende Christa Reiche als renommierte Professorin ihre Teilnahme im Beirat bereits zugesagt habe , sei „eine tolle Sache“.

Zudem sollen leitende Mitglieder der Stadtverwaltung, der Wulfen-Konferenz sowie Friedhelm Fragemann (SPD), Dr. Thomas Grund (CDU) und Mauritz Hagemann (Grüne) dabei sein. Letztere nicht als „Parteipolitiker“, wie Bürgermeister Tobias Stockhoff in der Ausschuss-Sitzung betonte, sondern als jeweilige Vorsitzende der beteiligten politischen Fachausschüsse „Umwelt und Planung“, „Bauen“ und „Soziales“. Alle drei hätten im Wettbewerbsverfahren bereits „sehr aktiv ihre jeweiligen Interessen und Positionen“ aus ihren Fachbereichen vertreten.

„Bis zur Bauantragsreife“

Auf die Frage von Michael Haake (Grüne) erklärte Angela von Hall, der Projektbeirat werde nun „bis zur Bauantragsreife“ die weiteren Planungsschritte begleiten: „Um sicherzugehen, dass das, was wir eingekauft haben, auch gut zu Ende gebracht wird.“

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