Bislang müssen Radfahrer zwischen Dorstener Bahnhof und dem Lippetal beziehungsweise Hervest die viel befahrene Bundesstraße 224 (Willy-Brandt- Ring/Ostwall) nutzen. Künftig sollen sie eine autofreie Direktverbindung bekommen, ohne diesen Umweg machen zu müssen: nämlich auf einem neuen Radweg entlang der Bahngleise zwischen Innenstadt und Lippetal.
Der neue drei Meter breite und 450 Meter lange Asphalt-Radweg soll auf einem stillgelegten Gleis parallel zur Bahnstecke zwischen Dorsten und Borken/Coesfeld entlang des Stellwerks über die Brücke der Vestischen Allee entstehen.
Nachdem die Politik im Frühjahr dem Ausbauentwurf zugestimmt hatte und dem weiteren Vorgehen zum Weiterbau des Radweges von der Brücke Vestische Allee bis zum Lippetal (Wesel-Datteln-Kanal) zugestimmt hatte, hat die Stadt inzwischen den Gestattungsvertrag mit der DB Netz über die Nutzung der notwendigen Flächen auf dem Bahndamm abgeschlossen, teilt die Verwaltung jetzt in einer Berichtsvorlage für die Politik mit.
Im Mai hat die Planungsabteilung des Rathauses demnach auch einen Förderantrag für einen Zuschuss zum Bau des Radweges beim Land gestellt. „Vom Fördergeber wurde eine Einplanung der Zuwendungsmaßnahme in das Förderprogramm Nahmobilität signalisiert“, heißt es vonseiten der Stadt. Aber erst für das Jahr 2024. Laut einer Priorisierungsliste des Tiefbauamtes, die der Bauausschuss im November abgesegnet hatte, soll der Radweg annähernd 700.000 Euro kosten, wovon die Stadt einen Eigenanteil von 25 Prozent bestreiten muss.
Der Weiterbau des Radweges parallel zur Bahn soll sich zeitlich an die Arbeiten zum Bahnhofsumfeld und dem geplanten neuen Bahnhofsvorplatz anschließen, der nach langer Verzögerung im nächsten Jahr endlich fertiggestellt werden soll.

Denn auch hier ist ein neuer Rad- und Fußweg geplant, der sich einerseits an den vorgenannten geplanten Radweg und andererseits an den noch gesperrten Trassenverlauf hinter dem Media-Markt-Gebäude und damit auch an den neuen und bereits frei gegebenen Fuß- und Radweg parallel der Straßen „Am Wasserturm“ und Feldhausener Straße anschließt.
Sind diese Trassen endlich fertig, wäre mit dem durchgehenden Verlauf der Verkehrsverbindung eine wichtige Lücke für das innerstädtische Radwege-System geschlossen. Denn künftig können Radfahrer dann ab der südlichen Stadtgrenze in Tönsholt über die Johannesbrücke, entlang der Bahngleise, auf dem Bahndamm über die Eisenbahnbrücken über Kanal und Lippe fast ohne Begegnungen mit dem Autoverkehr bis zur Halterner Straße nach Hervest fahren – und umgekehrt.
Fahrradstraße geplant
Und ab der Haltener Straße Richtung Norden soll im kommenden Jahr die Straße „Am Holzplatz“ zur Fahrradstraße umgebaut werden, wo für die Radfahrer am Hervester Bahnhof ein Knotenpunkt mit den überregionalen Radwegen „Route der Industriekultur“ (Richtung Schermbeck/Haltern) sowie Hohe-Mark-Route und 100-Schlösser-Route (aus und nach Dorstener Norden) eingerichtet ist.
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