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Erste Entwürfe für die neuen Fußwege-Schilder in Dorsten kommen nicht so gut an
Stadtentwicklung
Damit sich Besucher in Dorsten besser orientieren können, plant die Stadt ein neues Fußwege-System. Doch bei der Vorstellung der ersten Entwürfe gibt es Bedenken - aus mehreren Gründen.
Die bisherigen blau-weißen Schilder für Fußgänger in der Innenstadt haben ausgedient, bald soll ein neues Hinweis-System sowohl Einheimische als
auch Auswärtige auf die richtigen Wege führen. Doch wie die geplanten Info-Stelen und Pfeilwegweiser tätsächlich aussehen werden, ist noch nicht so ganz klar. Denn die Politiker haben angesichts der vom städtischen Planungsamt und vom externen „Büro stadtverkehr“ vorgelegten Entwürfe und der noch unbekannten Kosten einige Bauchschmerzen.
2,5 Meter hohe Stelen
Das wurde Dienstag im Dorstener Umwelt- und Planungsausschusses deutlich. Dort führte Alexandra Hof vom von der Stadt ausgewählten „Büro Stadtverkehr“ in einer Computer-Präsentation die Ideen-Vorschläge vor: Schmale Schilder, die an ungefähr 2,5 Meter hohen Masten installiert werden, sowie breitere Stelen für die Eingänge der Fußgängerzone, die 1,50 Meter hoch und mit Stadtplänen bestückt sind.
Anthrazitgrau
Die Schrift ist jeweils weiß, der Rest anthrazitgrau, also ziemlich dunkel - was nicht nur bei SPD-Sprecher Rainer Heimann für einiges Stirnrunzeln sorgte. „Das fügt sich gut ein, weil die übrige Möblierung wie Lichtmasten und Radabtellanlagen die gleiche Farbe hat“, begründete Alexandra Hof die Auswahl.
Wenig Gefallen fanden die Entscheidungsträger auch an der Tatsache, dass auf den Schildern nicht die Entfernung in Metern bis zu den jeweiligen Zielen angegeben ist, sondern die Zeit in Minuten. Jüngere Fußgänger und ältere Rollatorfahrer seien mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs, so einige Ausschussmitglieder. Christoph Möllers vom Planungsamt führte dagegen Untersuchungsergebisse ins Feld, denen zufolge „Menschen eher eine Strecke zu Fuß gehen, die 15 Minuten entfernt ist als eine, die für sie 1,5 Kilometer weit ist“.
„Wir sind keine Designer“
„Wir sind keine Designer, sondern betrachten das Ganze aus Sicht der Verkehrsplaner“, hatte Alexandra Hof zu Beginn erklärt. Und so kam es, dass die Politiker auch das Aussehen der Piktogramme kritisierten, die demnächst auf die im Zuge des Stadtumbau-Programms geplanten acht Dorstener Fitnessrouten aufmerksam machen sollen. Rüdiger Bente (FDP) und Michael Haake (Grüne) erinnerte die Zeichengebung an das Sonnensystem, „es wäre besser, wenn deutlich würde, dass es hier um etwas Sportliches geht“, so Bente.
Entscheidung vertagt
Da noch nicht feststeht, wie umfangreich das Hinweissystem wird, ob es auch auf das ganze Stadtgebiet ausgeweitet wird, schlug Rainer Thieken (CDU) vor, dass dem Ausschuss ein „Prototyp“ eines geplanten Hinweisschildes gezeigt wird. „Es wäre gut zu wissen, das kostet so viel und sieht so und so aus“, sagte er. Eine Entscheidung über den Entwurf wurde deshalb vertagt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
