Nach Hof-Aufgabe: Siedlung in Dorsten soll um 25 Wohneinheiten wachsen

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Nach Hof-Aufgabe: Siedlung in Dorsten soll um 25 Wohneinheiten wachsen

rnWohnbaugebiete

Weil ein Bauernhof aufgegeben wird, kann eine Wohnsiedlung in Dorsten weiter wachsen. Unterschiedliche Meinungen zwischen Stadt und Teilen der Politik gibt es zu Bauplänen im Ortsteil Hardt.

Dorsten

, 04.03.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fast 40 Bebauungsplanverfahren stehen derzeit im Arbeitsprogramm des Dorstener Planungsamtes. Zwar ist wegen Personalmangels die Bearbeitung der Pläne derzeit eingeschränkt. Dennoch beschloss der Umwelt- und Planungsausschusses nun auf Anregung der Stadt, zwei neue Projekte mit Priorität 2 aufzunehmen - darunter ein Baugebiet in Lembeck, bei dem bis zu 25 Wohneinheiten entstehen sollen.

Es handelt sich um die sogenannte „Wittesiedlung“ an der Ecke Rhader Straße/Zur Reithalle, die nach Aufgabe eines dortigen Bauernhofes um weitere Häuser ergänzt werden soll.

Kritik von den Grünen

Kritik kam von Michael Haake (Grüne): „Wer hier vorbeikommt, fragt sich schon jetzt, warum man im Außenbereich eine solche Wohnsiedlung hingesetzt hat.“ Angesichts zurückgehender Einwohnerzahlen müsse man sich fragen, ob eine solche Planung samt weiterer Flächenversiegelung notwendig sei.

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Bürgermeister Tobias Stockhoff verwies darauf, dass die Stadt „kontinuierlich und moderat Grundstücke zur Verfügung stellen wolle“, um der jüngeren Generation die Möglichkeit zum Bauen zu geben. „In Lembeck wollen wir so den Eigenbedarf decken“, sagte er. „Wir stellen dort jetzt schon eine Abwanderung nach Klein-Reken fest.“

Zeisigweg herausgenommen

Ebenfalls neu in das Arbeitsprogramm aufgenommen: Die Anbindung des Arvato-Grundstücks an die Buerer Straße, sie soll öffentliche Verkehrsfläche werden. Herausgenommen wurde ein Verfahren in Hervest: Am Zeisigweg sollten dadurch eigentlich 13 Bungalows aufgestockt werden können - es gab dafür aber nur geringes Interesse in der Nachbarschaft.

Entlang der Gahlener Straße hinter der Klosterstraße möchte eine Grundstückseigentümerin acht Wohnhäuser bauen. Eine Entscheidung über die mögliche Aufnahme der Planungen in das Arbeitsprogramm der Stadt wurde vertagt.

Entlang der Gahlener Straße hinter der Klosterstraße möchte eine Grundstückseigentümerin acht Wohnhäuser bauen. Eine Entscheidung über die mögliche Aufnahme der Planungen in das Arbeitsprogramm der Stadt wurde vertagt. © Michael Klein

Mit knapper CDU-Mehrheit zunächst verschoben wurde das Ansinnen einer Grundstückseigentümerin, an der Gahlener Straße/Nähe Klosterstraße auf der Hardt bis zu acht Wohnhäuser errichten zu wollen. Die CDU hatte kurzfristig einen Antrag vorgelegt, demzufolge diese Fläche unter das neue „Baulandmobilisierungsgesetz“ des Bundes fallen könne. „Wir hatten nicht genügend Zeit, das zu bewerten“, so CDU-Sprecher Dr. Andreas Trotzer.

Workshop geplant

„Ich weiß nicht, ob man das miteinander verquicken sollte“, so Ausschussvorsitzender Friedhelm Fragemann (SPD). Er ging aber mit der CDU-Anregung konform: Es soll es nun einen Workshop geben, zu dem ein Experte der Politik zu dem komplexen Gesetz, das bis Jahresende angewendet werden kann, Auskunft geben soll.

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Die Verwaltung machte keinen Hehl daraus, dass sie von den für diesen Hardter Standort vorgelegten Bauplänen wenig hält: Es bestehe die Gefahr einer Zersiedelung, wecke Begehrlichkeiten in anderen Außenbereichen. Die anderen Parteien außer der CDU hätten die Meinung der Stadt angesichts ihres Abstimmungsverhaltens augenscheinlich geteilt und den Plänen schon jetzt eine Absage erteilt.

Michael Haake (Grüne) zeigte sich irritiert, dass die CDU plötzlich das Bundesgesetz heranzieht, für einen Bereich, der laut Regionalplan gar nicht dafür vorgesehen sei: „Das sieht nach Klientelpolitik aus.“

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