
Ein Modegeschäft am Marktplatz in Dorsten hat den Mietvertrag gekündigt, die vorläufigen Nachfolger sind bereits gefunden. © Skaiste Kuss / Diebäcker
Bekanntes Modegeschäft verlässt Dorsten - Nachfolger schon gefunden
Einzelhandel
Eine bekannte Modemarke schließt ihr Geschäft in der Dorstener Altstadt. Doch Leerstand wird es zunächst nicht geben, denn ein vorübergehender Nachfolger steht schon in den Startlöchern.
In der Innenstadt von Dorsten steht ein weiterer Wechsel an. Die Modemarke Gerry Weber räumt ihr Ladenlokal am Marktplatz, der neue Mieter steht schon fest. Er nutzt die Gunst der Stunde, um auf ein Großprojekt aufmerksam zu machen.
Die Umsätze entsprachen nicht den Erwartungen
Gerry Weber hat den Mietvertrag für das Geschäft neben der Buchhandlung Thalia gekündigt - „allerdings erst zum 31. Januar 2023“, bestätigte Unternehmenssprecherin Christina Herrmann auf Anfrage. „Wir evaluieren kontinuierlich unser Store-Portfolio bzw. die Standorte nach wirtschaftlichen Aspekten und entscheiden auf Basis der Daten, welche Stores wir schließen oder auch, wo wir neue Stores eröffnen.“ Mit anderen Worten: Die Umsätze entsprachen zuletzt nicht mehr den Erwartungen.
Im alten Schürholz-Kaufhaus entsteht anschließend ein Pop-Up-Store für den Dorstener Campus. „Ich möchte vor allem die wenig präsente Verbindung zwischen dem Platz der Deutschen Einheit und dem Marktplatz herstellen“, sagt Initiator Luca Schlotmann. „Denn der Campus soll ja wertvoll werden für die gesamte Innenstadt.“
Kooperation mit einer Fachhochschule
Im ehemaligen „Toom“-Gebäude plant Schlotmann bekanntlich „ein differenziertes Angebot an Gesundheitskonzepten, Konferenzräumen und Gastgewerbe“. Die Gastro-Kette „Noah‘s Place“ bezieht einen Teil der Erdgeschossfläche, darüber sind u.a. Hotelzimmer und medizinische Einrichtungen geplant. Vor zwei Wochen war zudem die Kooperation mit der privaten Fachhochschule des Mittelstands bekannt geworden.

Zahnarzt Luca Schlotmann und Bildungsforscher Prof. Dr. Tim Brüggemann wollen im Dorstener Campus zusammenarbeiten. © Stefan Diebäcker (Archiv)
Die Baugenehmigung - auch für Netto und Action - wird in dieser Woche erwartet, der Baustart für den Dorstener Campus soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Arbeiten werden mindestens ein Jahr dauern, Schlotmann ist deshalb „stolz, in ein repräsentatives Gebäude der Altstadt ziehen zu dürfen und dort die Möglichkeit zu haben, das Look and Feel des Campus‘ den Dorstenern bereits zugänglich zu machen“.
„Den Campus erlebbar machen“
Ein Infopoint im Ladenlokal soll „die Bauphase erlebbar machen und informieren“. Außerdem werden in dem Pop-Up-Store bereits Mieter des späteren Campus ihre Tätigkeit beginnen. Dabei handelt es sich nach Informationen der Redaktion um Daniel Schäffler und Gerrit Lüneborg, die im Obergeschoss des ehemaligen „Toom“-Gebäudes ein Zentrum für Physiotherapie und Personal-Training betreiben werden.
Als „PhysioMentor“ erweitern sie dann das Angebot der Dr. Schlotmann-Gruppe. „Das ist ein weiterer Schritt zu einer ganzheitlichen medizinischen Versorgung von Patienten“, meint Zahnarzt Schlotmann. In dem Ladenlokal am Marktplatz biete sich im kommenden Jahr die Möglichkeit, die neuen Konzepte bereits vorzustellen und bis zur offiziellen Eröffnung im Campus zu erproben.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
