Tagtäglich fährt Marija Gutzmann auf dem Weg zur Arbeit an diesem Gehölz vorbei - und jeden Tag hat sie viel Spaß an seinem Anblick. „Ich finde es cool und witzig, wie dieser Baum aussieht“, sagt die Altendorferin. „Wie ein Gesicht“ - in Profilansicht.
Es handelt sich um eine Kopfweide, die am Rande der Altendorfer Straße steht - nicht weit vom Kriegerdenkmal am Dorfeingang entfernt. Der Stamm wie ein langer Hals, Augen, Nase, Lippen, Mund und Kinn sind auch zu erkennen - und die Äste und grünen Zweige, die oben herauswachsen, gehen glatt als verwuschelte Lockenpracht durch - auch wenn aktuell mal wieder ein kräftiger Haarschnitt angesagt wäre. Und im Winter, wenn Schnee auf dem Baumstamm liegt, trage das Antlitz „einen weißen Hut“, sagt Marija Gutzmann.
Als sie ihrer Familie Fotos von dem Gewächs mit seiner menschlichen Physiognomie zeigte, sei nur die Antwort gekommen: „Ach Mama, was willst Du denn, das ist ein Baum.“ Doch alle Kinder aus dem städtischen Kindergarten an der Marler Straße, in dem die Altendorferin arbeitet, pflichteten ihr bei. „Die waren auch ganz begeistert von der Gesichts-Erscheinung.“
Phänomen heißt „Pareidolie“
Wie Marija Gutzmann („ich bin nicht esoterisch“) gibt es übriges viele Menschen, die plötzlich Gesichter in Wolken, auf der Steckdose, auf Kartoffelknollen oder eben auf Baumstämmen erkennen. In der Psychologie nennt man das Phänomen „Pareidolie“: Um all die Sinneseindrücke des Tages verarbeiten zu können, ist das Gehirn darauf ausgerichtet, Dinge wiederzuerkennen und nach Mustern zu suchen, die es schon kennt.
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