
© Bastian Becker (A)
Neueröffnung verschoben: Mensing verlängert den Räumungsverkauf
Einzelhandel
Der Start der Modekette „Sinn“ in Dorsten ist verschoben worden. Zunächst muss offenbar die Winterware verkauft werden. Die offizielle Begründung ist aber eine andere.
Die für Donnerstag (18.3.) geplante Neueröffnung von „Sinn“ in der Dorstener Innenstadt ist verschoben worden. Damit ist auch klar: Der heutige Dienstag ist nicht der letzte Verkaufstag unter dem Namen „Mensing“, am Mittwoch ist das Modegeschäft in der Lippestraße ebenfalls geöffnet.
Die Modekette „Sinn“ hatte zum Jahresbeginn die insolvente Mensing-Gruppe übernommen, öffnen durften die Geschäfte in Dorsten und anderen Städten wegen des Corona-Lockdowns aber erst am 8. März unter strengen Vorgaben. Seitdem bildeten sich in der Dorstener Fußgängerzone immer wieder Schlangen vor der Ladentür. Denn das Modegeschäft hatte einen Räumungsverkauf mit satten Rabatten angekündigt, maximal 93 Kunden durften aber gleichzeitig hinein.
Räumungsverkauf bis 22. März
Der heutige Dienstag (16.3.) sollte ursprünglich der letzte Verkaufstag unter altem Namen sein, am Morgen bestätigte Sinn-Chef Friedrich-Wilhelm Göbel dann auf Anfrage: „Der Räumungsverkauf geht bis zum 22. März weiter, Eröffnung von Sinn ist am 24. März.“
Als Begründung nannte Göbel die aktuellen Beschränkungen auf einen Kunden pro 40 Quadratmeter. „Wir hoffen, dass die Beschränkungen bis dahin aufgehoben sind.“ Anzeichen dafür gibt es allerdings nicht, im Gegenteil:
Der maßgebliche Inzidenzwert ist zuletzt landesweit wieder gestiegen, auch im Kreis Recklinghausen nähert er sich zunehmend der dreistelligen Schallmauer. Jenseits der 100er-Marke sind weitergehende Einschränkungen bis hin zu neuerlichen Geschäftsschließungen möglich.
Hinter der Terminverschiebung könnte allerdings auch der Wunsch stecken, noch möglichst viel „alte“ Ware zu verkaufen, um die Lager zu leeren. Kunden in Dorsten hatten zuletzt beobachtet, dass keineswegs nur Mensing-Mode, sondern auch Kleidung mit Preisetikett von Sinn angeboten wurde.
Göbel äußerte sich dazu auf Anfrage nicht.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
