Kritik an Corona-Beschlüssen: „Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten“

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Kritik an Corona-Beschlüssen: „Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten“

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Eine Demonstration der Gastronomen ist in Planung, aber auch andere Unternehmer in Dorsten reagieren mit Unverständnis auf die neuen Corona-Beschlüsse.

Dorsten

, 04.03.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Den Lockdown haben Bund und Länder am Mittwochabend im Grundsatz bis zum 28. März verlängert. Je nach Infektionslage soll es aber Öffnungsmöglichkeiten für einige Bereiche wie Einzelhandel oder Außengastronomie geben. Restaurant-Chef Thomas Püttmann plant schon eine Gastro-Demo in Dorsten. Das sagen andere Unternehmer aus der Lippestadt zu den neuen Beschlüssen gefragt.

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Injoy-Geschäftsführer Paul Underberg sieht darin „wiederholt eine Menge Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten auf mehrere Branchen bezogen“. Dass beim Inzidenzwert nun 50 statt 35 als Maßstab diene, sei gut.

Änderungen für Fitnessstudios frühestens am 22. März

„Aber das Öffnen einiger Branchen kann auch dazu führen, dass die Werte ‚stabil hoch‘ bleiben und andere Branchen somit durch die nicht erreichten, aber vorgegebenen unteren Werte eben nicht öffnen können - trotz installierter, bester Hygiene- und Abstandsmaßnahmen“, so Underberg weiter. Für Fitnessstudios ändert sich frühestens ab 22. März etwas. Dann könnte kontaktfreier Sport im Innenbereich wieder möglich sein.

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In der Veranstaltungsbranche herrscht Ernüchterung: „Was gestern in Berlin beschlossen wurde, ist in meinen Augen das Resultat einer desaströsen Corona-Politik nach dem ersten Lockdown“, sagt Thomas Hein von interevent: „Die meisten unserer Politiker haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht und die Zeche dafür zahlen wir als Bürger und Steuerzahler.“

Friedrich Cosanne betreibt in Lembeck ein Geschäft mit Zeitschriften, Schreibwaren und Reisebüro. Zeitungen darf er verkaufen, es gibt verkürzte Öffnungszeiten täglich von 9 bis 12 Uhr. „Aufgrund der Geschäftsschließungen für viele andere Branchen hält sich die Kundenzahl sehr in Grenzen“, sagt Cosanne.

„Keine Verbesserung in Sicht“

Im Reisebüro verdiene man seit anderthalb Jahren gar nichts mehr. „Im Gegenteil: Hier buttern wir jeden Tag dazu, weil wir gesetzlich privilegiert sind, umsonst zu arbeiten, da die Kunden das komplette Geld zurückbekommen.“ Cosanne sieht hier „in absehbarer Zeit keine Verbesserung für uns“ und wünscht sich von der Politik mehr Tempo beim Impfen.