
© Montage Leonie Sauerland
Solidarität in schweren Zeiten - so geht das!
Meinung
Helfer aus Dorsten und den Nachbargemeinden sind im Hochwasser-Einsatz. Für sie ist das eine Selbstverständlichkeit, wir bleiben voller Hochachtung im Trockenen.
Wir sehen mit Erschütterung die Bilder und Videos aus den Hochwasser-Regionen des Landes. Menschen, die um ihr Hab und Gut und manchmal auch um ihre Existenz kämpfen. Helfer, die bis zur Erschöpfung zu retten versuchen, was manchmal nicht mehr zu retten ist. Und wir denken reflexartig: Gut, dass das Hochwasser uns verschont hat!
Das ist nur zu menschlich. Aber was wäre, wenn die Feuerwehr Dorsten und das THW so denken würden? Wenn diese Männer und Frauen nur dann anpacken, helfen und schützen würden, wenn der Notfall in ihrer Heimat eintritt? Bei Bekannten, Freunden und Nachbarn vielleicht?
Anpacken, wenn andere in Not sind
Das ist doch ihr Job, mag manch einer denken. Nein, die allermeisten Helfer machen das freiwillig, ehrenamtlich. Niemand kann sie zwingen. Und doch finden sich immer wieder Menschen, die wie selbstverständlich anpacken, wenn andere in Not sind. Egal wo. Und selbst dann, wenn der Einsatz gefährlich werden könnte.
Diese Solidarität ist beispielhaft. Auch in der Coronakrise hat es viele solcher Beispiele gegeben. Und leider auch Gegenbeispiele. Eine Gesellschaft, ein Zusammenleben funktioniert aber nur, wenn wir füreinander da sind, wenn es darauf ankommt. Feuerwehr und THW leben das vor.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
