
Eine friedliche Koexistenz von Autofahrern, Radfahrer und Fußgänger mag schwierig sein, ist aber nicht unmöglich. (Symbolbild) © dpa
Welcher Risikofaktor ist größer? Alter oder Rücksichtslosigkeit?
Meinung
Dass Senioren auf Pedelecs ein besonderes Risiko im Straßenverkehr darstellen, will unsere Autorin so nicht stehen lassen. Sie fordert Rücksichtnahme und die Einhaltung von Regeln von allen.
Raus aus dem Auto, das Rad vom Anhänger geholt, Helm auf und ab auf den Sattel. Am Ziel das Fahrrad abgestellt und gemütlich zu Fuß die Stadt erkunden. Ich bin Autofahrer, nutze viel das Pedelec und bin auch gern zu Fuß unterwegs. Und bisher habe ich trotz meines Alters unfallfrei überlebt.
Das gilt leider nicht für alle Verkehrsteilnehmer. Ich bin davon überzeugt, dass unser aller Unfallrisiko deutlich geringer wäre, wenn wir mit dem Wechsel des Fortbewegungsmittels nicht vergessen würden, was uns als Autofahrer an Radlern stört, womit Radfahrer uns Fußgänger aufregen und welche Rücksichtlosigkeit am Steuer uns als Fußgänger am meisten ärgert - und umgekehrt.
Hand aufs Herz: Sind Sie nicht schon mal mit dem Rad auf der falschen Seite geradelt und haben damit einen abbiegenden Autofahrer überrascht? Oder schlendern Sie auch manchmal unbedacht zu Fuß über den Radweg und halten so den Radverkehr auf? Oder haben sich mit Ihrer Stärke als Autofahrer durchgesetzt?
Seit das Geschäft mit Pedelecs brummt, steigt auch ihre Beteiligung an Unfällen. Und weil diese Sorte Fahrräder bei älteren Menschen am beliebtesten sind, gelten wir Senioren als besonderer Risikofaktor im Straßenverkehr.
Dabei könnten alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam mit Rücksicht und Einhaltung der Regeln eine friedliche, unfallfreie Koexistenz genießen.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
