
© Montage Martin Klose
Impfgegner fordern eine Corona-Impfpflicht geradezu heraus
Meinung
Niemand muss sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Noch nicht. Aber wenn Argumente nicht mehr helfen, die Krise zu überwinden, wird sie vielleicht doch kommen, die Impfpflicht. Und dann zu Recht.
Eine Impfgegnerin kritisiert Dorstens Bürgermeister für seinen Aufruf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das darf sie natürlich, ebenso wie sie für sich entscheiden kann, sich nicht impfen zu lassen. Ich bin ausdrücklich gegen eine Impfpflicht. Noch.
Problematisch wird es nämlich, wenn Impfgegner für sich keine Solidarität einfordern, sie den Mitmenschen aber auch verweigern. Nein, nicht die Geimpften spalten unsere Gesellschaft, sondern die Impfgegner. Denn die doppelte Impfung, da ist sich die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler einig, bremst die Ausbreitung und stoppt die Pandemie sogar, wenn ausreichend Menschen mitmachen.
Wieso glauben eigentlich so viele Laien, dass sie mehr Ahnung haben als die Experten?
Sich selber und andere schützen
Es geht bei der Impfung eben nicht nur um eine lästige Pflicht, um Freiheiten zurückzubekommen. Es geht darum, sich selber, aber eben auch andere zu schützen. Mitmenschen zum Beispiel, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Oder Ärzte und Pfleger, die an der Belastungsgrenze gearbeitet haben, um Leben zu retten von Menschen, die nicht geimpft waren.
Keine Frage, monatelang war der Impfstoff knapp. Doch jetzt können wir alle endlich helfen, die Coronakrise zu beenden. Wir müssen es aber auch wollen. Sonst muss das Impfen zur Pflicht werden.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
