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Große Lücken durch Corona: Staat lässt Schüler, Eltern und Lehrer hängen
Meinung
Jetzt zeigt sich, welch Scherbenhaufen eineinhalb Corona-Jahre bei Schülern hinterlassen haben. Sie kämpfen darum, die Lücken zu stopfen. Der Staat lässt sie alleine und das ist erbärmlich.
Hinter vielen Familien mit Schulkindern liegt eine harte Zeit. Plötzlich mussten Eltern in die Rolle des Lehrers schlüpfen und Kinder sich von Mama oder Papa Mathe erklären lassen. Klar, dass das an vielen Stellen zu Spannungen geführt hat.
Hinzu kamen teilweise mangelndes Feedback von Seiten der Schule, der fehlende Kontakt zu den Mitschülern und ein oftmals durcheinander geratener Rhythmus. Eigentlich verständlich, dass bei Schülern nicht viel Lernstoff hängen geblieben ist.
Gute Schüler können das vielleicht ausgleichen – schwache Schüler, die schon ohne Corona kämpfen mussten, nur schwer. Gerade für diese kann Nachhilfe sehr wichtig sein.
Nachhilfe kann Druck aus der Familie nehmen
Nachhilfe kann den Druck aus den Familien nehmen. Sie kann auch die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen entlasten, die in teilweise großen Klassen kaum die Möglichkeit haben, die Lücken jedes einzelnen Schülers individuell zu schließen. Nachhilfe kann aber auch dem Schüler selbst ein bisschen Sicherheit und vielleicht sogar Spaß an der Schule zurückgeben.
Zwar macht das Land NRW jetzt Gelder für außerschulische Bildungsangebote locker – für viele Schüler kommt das jedoch zu spät. Sie haben bereits Prüfungen nicht bestanden oder werden ein Jahr wiederholen müssen. Die Politik hat eineinhalb Corona-Schuljahre versagt und versagt weiter: Jetzt, wo Schüler, Eltern und Lehrer Hilfe dringend benötigen.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
