
Der Lieferwagen der Familie wurden beim Bombardement schwer beschädigt. © privat
Herbergssuche 2022: Familien aus der Ukraine brauchen Wohnraum in Dorsten
Meinung
Ukrainische Flüchtlingsfamilien auf Wohnungssuche sollten die gleichen Chancen haben wie deutsche Mitbewerber. Vermieter können viel tun für eine gelungene Integration.
Es wird noch mehr ukrainischen Familien so ergehen wie Inna und Viktor: Eine Rückkehr in die bombardierte Heimat erscheint ihnen und ihren Söhnen undenkbar. Sie wollen den Kontakt in die Ukraine halten, aber sich hier ein neues Leben aufbauen. Dafür ist eine eigene Wohnung unverzichtbar.
Der erste Mietvertrag mit einer Flüchtlingsfamilie, den Constantin Krukenberg von der Hausverwaltung Funke mit Ukrainern abgeschlossen hat, sollte auch anderen privaten Vermietern Mut machen, Menschen aus Kiew, Odessa, Tschernihiw und anderen ukrainischen Städten als gleichwertige Mietinteressenten zu behandeln und ihnen eine Chance als potenzielle Mieter zu geben.
Das Jobcenter und Dolmetscher können bürokratische und sprachliche Hindernisse überwinden helfen.
Wenn die neuen Mitbürger dann noch auf freundliche und verständnisvolle Nachbarn treffen, die beim Einleben in die Hausgemeinschaft helfen, werden die Kriegsflüchtlinge sich schnell akklimatisieren. Bis sie das Trauma von Krieg und Flucht sowie die Trauer über den Verlust von Familienmitgliedern, Freunden und Besitz überwunden haben, wird sicher noch einige Zeit vergehen.
Aber Inna, Viktor und ihre Söhne zeigen, dass Integration kein Schlagwort bleiben muss, wenn alle Beteiligten nur mutig genug sind.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
