
© Montage Nina Dittgen
Die Lehre aus der Impf-Panne: Wiederholung verboten!
Meinung
Die Impf-Panne in Dorsten hätte nicht passieren dürfen. Und doch muss dieser Fehler mit seinen vermutlich geringen Auswirkungen richtig eingeordnet werden. Menschen sind keine Maschinen.
Es wird gebrodelt haben in Tobias Stockhoff. Denn auch wenn die Panne im Impfzentrum wohl nicht den städtischen Mitarbeitern und Honorarkräften dort anzukreiden ist, wird durch diesen ärgerlichen Fehler schlimmstenfalls eine ganze Einrichtung unter Generalverdacht gestellt. Eine Einrichtung, die Dorstens Bürgermeister ja maßgeblich forciert hat.
Impfgegner, Corona-Leugner, selbsternannte Freiheitskämpfer und harmlose Spaziergänger frohlocken nun angesichts dieser Panne. Sie haben es ja schon immer gewusst ... Nein, Sie wissen natürlich nicht, wie die Abläufe sind, mit welch hohem Engagement im Impfzentrum für eine gute Sache gearbeitet wird. Weil sie ja nie dort gewesen sind. Aber natürlich spielt dieser Minderheit eine solche Panne in die Karten.
Da hilft es wenig, dass die 175 Betroffenen nicht um ihre Gesundheit fürchten müssen. Und da ist es auch völlig egal, dass Dorsten kein Einzelfall ist. Es gibt Fehler, die dürfen einfach nicht passieren. Sagt man.
Und doch passieren sie. Immer wieder. In einem Impfzentrum, in einem Amt im Rathaus, in Unternehmen, in einer Zeitungsredaktion. Mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen natürlich, aber sie passieren leider. Weil es menschlich ist.
Das macht die Impf-Panne nicht besser. Aber besser verständlich. Trotzdem muss gelten: Sie darf sich nicht wiederholen.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
