
© Montage Nina Dittgen
Der „Super-Blitzer“ ist gut investiertes Geld - leider
Meinung
Die Stadt Dorsten gibt viel Geld aus für einen neuen Radarwagen, um noch mehr Temposünder zu erwischen. Das kann man „Abzocke“ nennen - oder aber eine gute Investition.
Wer 170.000 Euro für ein nagelneues Auto bezahlt, hat in meinen Augen zu viel Geld. Das gilt aber nicht für die Stadt Dorsten. Denn die Investition in den „Super-Blitzer“ wird sich in spätestens zwei Jahren amortisiert haben. Wetten?
Denn noch immer sind auf unseren Straßen viel zu viele Autofahrer unterwegs, die sich nicht an Tempolimits halten. Oft passiert das unabsichtlich, weil man ein Schild übersehen hat oder in Gedanken war. Dann ist ein kleines Bußgeld ärgerlich, aber verschmerzbar. Und trotzdem berechtigt. Wer jedoch deutlich zu schnell fährt, macht das bewusst und ist eine Gefahr für andere. Und manchmal auch für sich selbst.
Anwohner tappen in die Radarfalle
In Anwohnerstraßen mit Tempo 30 sind es nicht selten die Anwohner, die in die Radarfalle tappen. Vor Schulen und Kitas werden immer wieder Eltern erwischt, dabei sollte es doch ihr größtes Interesse sein, dass dort penibel auf die Geschwindigkeit geachtet wird.
Wer von „Abzocke“ spricht, weil der „Super-Blitzer“ auch nachts und bei wenig Verkehr an der B 58 in Deuten (Tempo 50) steht, verkennt die Lage: Verkehrsregeln gelten rund um die Uhr. Die Autobahn beginnt ein paar Kilometer weiter.
Letztlich hilft gegen das Blitzgewitter vom Straßenrand nur eins: eine vernünftige, regelkonforme Fahrweise, die Rücksicht auf andere nimmt.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
