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110 Euro für falsches Parken ist nicht zu viel - aus gutem Grund
Meinung
Autofahrer fühlen sich oft schlecht behandelt. Sie werden sich noch viel schlechter behandelt fühlen, wenn falsches Parken bis zu 110 Euro kostet. Ein Kommentar.
Auf die Gefahr hin, dass ich einen kollektiven empörten Aufschrei wecke: Ich finde gut, dass der neue Bußgeldkatalog drastische, weil doppelt so teure Verwarngelder für falsches oder behinderndes Parken, fürs Rasen oder für rücksichtloses Verhalten im Straßenverkehr vorsieht.
Wer offenen Auges durch Wohnsiedlungen geht oder sich in der Innenstadt an parkenden Fahrzeugen vorbeischlängeln muss, erkennt, dass wir auf unseren Straßen und Wegen ein Problem haben. Das hohe Fahrzeugaufkommen hat dazu geführt, dass Gehwege, die den schwächsten Verkehrsteilnehmern vorbehalten sind, oftmals derart zugeparkt werden mit Autos, dass eben jene schwachen Verkehrsteilnehmer auf die Straße ausweichen müssen.
Mehrere Pkw in einem Haushalt
Viele Haushalte fahren mittlerweile nicht mehr nur einen Pkw, sondern zwei oder mehr. Das ist selbstverständlich ihr gutes Recht. Allerdings haben alle Autofahrer auch die Pflicht, ihre Fahrzeuge so abzustellen, dass sie andere Verkehrsteilnehmer nicht behindern oder gefährden. Man nennt das auch Rücksicht nehmen.
Leider ist das häufig nicht mehr erkennbar. Auch nicht der Wille, notfalls ein paar Schritte mehr zu laufen, wenn der Parkplatz mal nicht direkt vor der eigenen Haustür oder unmittelbar am Eingang des Zielortes zur Verfügung steht.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
