Mehr als 350 Band-Bewerbungen Red-Balloon-Festival in Dorsten im Schatten des Fördergerüsts

Mehr als 350 Band-Bewerbungen für das Red-Balloon-Festival
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Das Vorauswahlteam hatte eine Menge an Material zu sichten und zu hören. „360 Bands haben sich beworben, unglaublich“, erzählen Tim Cleve und Jan Müller (TJ Audio). „Darunter große Namen, deren Gagenforderungen wir leider nicht erfüllen konnten.“ Und diese ungeheure Resonanz beweist nicht nur, dass die Musiker nach den Corona-Jahren jede Möglichkeit zum Auftreten nutzen wollen. Sondern auch, welch guten Namen dieses Dorstener Festival in der deutschen Rock-Szene inzwischen habe.

Es handelt sich natürlich um das „Red Balloon Festival“, das in diesem Jahr in seine vierte Runde geht. 17 Bands hat die Jury, zu der neben den „Soundexperten“ Tim Cleve und Jan Müller auch Christian Joswig (Leiter der Stadtteilzentren vom Treffpunkt Altstadt und „Das Leo“), die pädagogische Leiterin Jacky Möller und Musiker Karim Laiquiddin (Rockforum Dorsten) gehörten, für die nächste Festivalausgabe ausgewählt, die am 4. August (Freitag) ab 17 Uhr und 5. August (Samstag) ab 14.30 Uhr im „Playground“ des „Leo“ auf dem ehemaligen Dorstener Zechengelände (Fürst-Leopold-Allee 70) über die große Bühne geht.

„Es wird noch ein bisschen rockiger als sonst, aus den unterschiedlichsten Genres“, betont Christian Joswig. Von Hard bis Prog und Pop, von Psychedelic bis Power-Punk’n’Roll. Lokale Rock-Haudegen aus Dorsten sind darunter (wie „Blondinbootz“ oder „LiveWire“), Acts aus dem Ruhrgebiet bis hin zu Bands, die bereits beim berühmten WDR-Rockpalast aufgetreten sind („Smokemaster“) oder schon als Vorgruppen für Superstars wie AC/DC für Furore gesorgt haben.

Im letzteren Fall geht es um die tschechischen Hard-Rock-Musiker von „Doctor Victor“ aus Prag, die auf ihrer Sommer-Tournee Station in Dorsten machen und sicher am zweiten Festivaltag als Top-Act für einen fulminanten Abschluss sorgen werden. Deutlich jünger und unerfahrener ist die Opener-Band, die am Freitag um 17 Uhr die Playground-Bühne betritt. Die Blues-Rocker von „Flying High-Heads“ „waren die ersten Musiker, die seit ein paar Wochen die neuen Probenräume im Treffpunkt Altstadt nutzen“, verrät Karim Laiquddin.

Bühnenfoto
Bühnen-Foto vom letztjährigen Festival © Lea Rokitta (A)

Mit dabei auch die Vest-Band „Das Niwo“, die nach Angaben von Jacky Möller kürzlich den kreisweiten „Sparkassen Clubraum Contest“ in Recklinghausen gewonnen „und als ersten Preis einen Slot auf unserem Festival erhalten haben“. Christian Joswig bedankte sich bei der Programmvorstellung deswegen besonders bei Matthias Feller, dem scheidenden Marktbereichsleiter der hiesigen Sparkasse Vest.

Zum einen, weil dank der Unterstützung des Bankinstituts gleich mehrere Bands aus dem „S-Clubraum-Portfolio“ beim Festival auftreten werden. Zum anderen, weil die Sparkasse ebenso wie der zweite Hauptsponsor, der „Arbeitskreis Jugend“ unter Leitung von Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst, die Zuschüsse in diesem Jahr erhöht hat.

Denn: „Alles ist teurer geworden, auch unser Festival“, so Joswig: „Von den Energiepreisen über die Technik, von den Mindestlohn-Honoraren der Mitarbeiter bis zu den Künstlergagen.“ Zwar habe man in einigen Bereichen einsparen können: „Wir lassen beispielsweise keine Festival-T-Shirts mehr produzieren und verzichten auf die teuren roten Helium-Ballons über der Bühne.“ Dennoch sei unabdingbar, die Preise zu erhöhen.

Doctor Victor
Doctor Victor (Hard-Rock) aus Prag sind am Samstag der Top-Act. © Privat

„Bei den Getränken bleiben sie gleich“, verspricht Jacky Möller den Fans. Aber: Der Eintritt wird erhöht. Das nur im Vorverkauf erhältliche Festivalbändchen für beide Veranstaltungstage wird statt 18 Euro nunmehr 25 Euro kosten, die Tageskarte 15 statt zehn Euro. „Dennoch ein angemessener Preis für so ein Festival.“

Neu ist in diesem Jahr, dass Mehrwegbecher ausgegeben werden. „Das war im Vorjahr wegen der Corona-Vorgaben noch nicht möglich“, heißt es. Am Getränkestand sei bargeldloses Zahlen möglich. Das gastronomische Angebot wird neben dem Roadstar-Burger-Truck und dem beliebten „Rock-Imbiss“ vom „Le Wagon“ der Dorstener Arbeit ergänzt. Und atmosphärisch, so stellte Bürgermeister Tobias Stockhoff in Aussicht, soll das Red-Balloon-Festival vom rot angeleuchteten Fördergerüst der Zeche überstrahlt werden.

Band "Das Niwo"
„Das Niwo" hat den Sparkassen-Clubraum-Contest gewonnen und darf deshalb beim Festival auftreten. © Heike Leppkes

Ungefähr 750 Besucher pro Tag haben die Verantwortlichen im Vorjahr gezählt. „Darüber würden wir uns auch in diesem Jahr freuen“, so Christian Joswig. „Kostendeckend, familiär und spaßbetont“, gibt er als Devise für das Festival aus.

Wie immer im Schatten des Förderturms der ehemaligen Zeche Fürst Leopold sollen auch bei der diesjährigen „Red Balloon“-Ausgabe junge und gesetztere Rock-Fans offenen Ohres aufeinandertreffen.

Neben den genannten Bands treten auf: True Voodoo, El Postre, Shuulak (NL) und Tim Husung & The The Boneshakerz am Freitag sowie Müde, Stytches, Gainbombs, Mohito Royal, Ezzy Top, Unicorn Rodeo und Sonic Brewery am Samstag.

Vorverkauf

Der Vorverkauf beginnt voraussichtlich um den 23. Juni (Freitag) in der Stadtagentur Dorsten (Lippestraße 47), bei der Sparkasse Vest (Julius-Ambrunn-Straße 1), Das Leo, Vinylcafe (Fürst Leopold-Platz), Treffpunkt Altstadt (An der Bovenhorst) und Post Krewerth (Dülmener Straße, Wulfen) sowie online bei Eventim. Alle Infos und Bands demnächst im Internet unter www.redballoon-festival.de sowie www.facebook.com/redballoonfestival.

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