Helge Hesse und Edwina Spriewald wollen, dass die Tierheim-Einbrechern überführt werden.

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Luxus fürs Tierheim: Ungewöhnliche Spende von Dorstener Unternehmen

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Schon oft wurde in den vergangenen Jahren im Tierheim eingebrochen, die Täter nie gefasst. Eine Dorstener Firma will mit einer außergewöhnlichen Spende der Serie ein Ende setzen.

Dorsten

, 14.10.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder wurde in das Tierheim an der Ellerbruchstraße eingebrochen, zuletzt Ende Juni dieses Jahres. Erbeuten konnten die Täter damals zwar nichts, aber ein ungutes Gefühl bleibe, so die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Marina Hinz.

2018 hatte eine Dorstener Sicherheitsfirma dem Tierheim eine Alarmanlage gespendet, diese wurde nur wenige Monate später nach einem zweiten Einbruch zerstört. Jetzt wollen die Tierschützer den Tätern das Handwerk legen. Hilfe bekommen sie wieder durch eine Spende.

Noel Hinz und Annika Niemann vom Tierschutzverein Dorsten mit den Spendern der Tovias GmbH, Edwina Spriewald und Helge Hesse (v.l.).

Noel Hinz und Annika Niemann vom Tierschutzverein Dorsten mit den Spendern der Tovias GmbH, Edwina Spriewald und Helge Hesse (v.l.). © Privat

Ungewöhnliche Spende an das Tierheim

Nachdem über den erneuten Einbruch in den Medien berichtet wurde, wollte die Tovias GmbH aus Rhade handeln. „Diese Einbruchsserie wird kein Ende finden, weil der oder die Täter immer davonkommen“, so Helge Hesse von Tovias.

Seine Chefin, Edwina Spriewald, sei eine große Tierfreundin. Futtermittel hätte das Unternehmen schon häufiger gespendet. Doch Spriewald und ihre Mitarbeiter wollten mehr leisten und schenkten dem Tierheim eine Überwachungsanlage.

Fünf Kameras haben fortan das gesamte Areal im Blick. Tote Winkel gibt es nicht, denn die Kameras sind dreh- und schwenkbar, zoomen können sie außerdem. Steuern können Helge Hesse und seine Kollegen die einzelnen Kameras vom Büro in Rhade aus.

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Selbst in der Nacht liefern sie hochauflösende Aufnahmen. „Auf hundert Meter können sie Nummernschilder lesen und Gegenstände in der Hand von Personen identifizieren“, erklärt Helge Hesse.

Nur die Hardware allein habe einen Wert im mittleren vierstelligen Bereich. Hinzu kommt der Service. 24 Stunden und an sieben Tagen die Woche nehmen die Kameras auf. Infrarotscheinwerfer melden Bewegungen an das Diensthandy. So können die Objektüberwacher gleich reagieren, die Aufnahme prüfen und gegebenenfalls eingreifen. Diese „Premium-Version“ koste auch noch mal einen mittleren dreistelligen Betrag im Monat, den die GmbH dem Tierheim kostenlos anbietet.

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Hilfe für die Polizei

Neben dem Abschreckungseffekt durch die Kameras hofft Hesse, dass die Täter durch die Aufnahmen leichter überführt werden können. Denn hier sieht Hesse das Kernproblem: dass die Polizei bisher keine ausreichend guten Spuren sicherstellen konnte.

Nun wird Tovias das Filmmaterial der Polizei zur Verfügung stellen können, falls noch einmal jemand einbrechen sollte. Alle Aufnahmen werden deshalb sicher auf Servern gespeichert.

Marina Hinz ist glücklich über die Spende: „Wir hatten natürlich auch die Überlegung, Kameras anzuschaffen, aber das hier ist jetzt die Deluxe-Version.“

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